Sprachlos nach der Niederlage
Fortuna tritt auf der Stelle: Nur zwei Profis äußern sich nach K.o. von Paderborn.
Düsseldorf. Der 0:3-Rückschlag von Paderborn hat die meisten Spieler von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf zumindest in den ersten Stunden nach der Niederlage sprachlos gemacht.
Bis auf Torhüter Michael Melka und Kapitän Andreas "Lumpi" Lambertz zeigten sich die Spieler als schlechte Verlierer und wollten nicht erklären, wie es zu dieser enttäuschenden zweiten Hälfte mit den vielen Fehlern gekommen war.
"Es ist falsch, dass sich die Spieler zurückziehen, die sich im Erfolgsfall auch dafür feiern lassen", erklärte Peter Frymuth, der den Wunsch der Fans versteht, dass die Spieler auch als Verlierer Stellung in der Öffentlichkeit beziehen. "Man sollte zu seinen Fehlern stehen und sich nicht verstecken. Über dieses Thema werden wir mit den Spielern noch sprechen", sagte Fortunas Vorstandssprecher.
Allerdings war es tatsächlich nicht leicht, Gründe für diese Niederlage nach einer zumindest spielerisch überzeugenden ersten Spielhälfte zu finden. "Das 0:1 nach einer Standardsituation kann ja mal passieren. Aber der Rest war einfach ganz böse", sagte Lambertz. "In der ersten Hälfte waren wir am Drücker, da hätten wir aber vielleicht die eine oder andere Szene besser ausspielen müssen." Doch das hatte nicht funktioniert. Statt mit neuem Schwung und besseren Ideen für das Angriffsspiel aus der Kabine zu kommen, gaben die Fortunen das Kommando ab.
"Die Mannschaft hat sich zu sehr in Sicherheit gewogen und gedacht, dass es so weiter geht", sagte Geschäftsführer Wolf Werner. Sechs Ecken der Gäste waren wirkungslos geblieben, die erste des Gegners brachte das 1:0. "Da waren dann alle plötzlich fassungslos, wie dieser Rückstand passieren konnte", sagte Werner, der auch nicht erklären konnte, warum die Mannschaft dann in ihre Einzelteile zerfällt.
Ein Rückstand wirkt zerstörerisch auf die Moral. Kein Spiel dieser Saison konnte nach einem 0:1 gedreht werden, ein konsequentes Aufbäumen und ein druckvolles sowie risikoreicheres Spiel auf das gegnerische Tor fanden in Paderborn nicht statt.
Obwohl der Trainer seinen Spielern den Einsatzwillen nicht abspricht, der letzte Biss und der Glaube an den Erfolg waren nicht zu sehen. "Thomas Bröker hat sich reingehauen, aber das war in der Offensive nicht von allen so zu sehen", nahm Trainer Norbert Meier einen Spieler in Schutz.