Fortuna erlebt ein kleines "Waterloo" in Paderborn
Paderborn. Die Mission auf der Westfalen-Tour war klar: Mit einem Punkt oder sogar einem Sieg beim SC Paderborn wollte Fortuna Düsseldorf die Abstiegsränge der 2. Fußball-Bundesliga verlassen.
In der Paderborner Arena erlebten die Gäste allerdings nach zuletzt zwei Siegen in Serie ein kleines "Waterloo", unterlagen am Ende deutlich mit 0:3 (0:0). Eine nach dem Spielverlauf äußerst unglückliche Geschichte, zumal die entscheidenden Gegentore erst in der Schlussphase fielen.
In der Aufstellung vertraute Trainer Norbert Meier beinahe derselben Elf, die in den jüngsten zwei Begegnungen angefangen hatte. Für den verletzten Marco Christ (Bänderdehnung) rückte lediglich Claus Costa wieder in die Mittelfeld-Formation, durfte auf seiner angestammten Position als "Sechser" vor der Abwehr ran. Dort hatte er bei seinen bisherigen Einsätzen in dieser Saison nicht wirklich überzeugen können.
Oliver Fink, der Costa zuletzt prima ersetzt hatte, bildete mit ihm die "Doppel-Sechs", während Andreas Lambertz links und Patrick Zoundi auf der rechten Seite spielten. Eine deutlich defensive Düsseldorfer Grundformation, die massiven Paderborner Mittelfeld geschuldet war, das sich hinter der einzigen Spitze, Edmond Kapllani, tummelte.
Allerdings interpretierten die von rund 3000 mitgekommenen Fans unterstützten Fortunen die Aufgaben im Mittelfeld von Beginn an so, dass jeder einen Teil der Offensivarbeit von Christ zu schultern schien. So entwickelte sich ein beidseitig ganz gefälliges Spiel, das nach einer guten Viertelstunde von heftigem Regen zusätzlich belebt wurde. Weil die Abwehrreihen aber aufmerksam waren, gab es zunächst nur wenig Gefahr vor den Toren.
Bis Kapllani das Kunststück fertigbrachte, einen Volleyschuss aus sechs Metern am Tor vorbeizuschießen (23.). Vorausgegangen war ein ordentlicher Paderborner Angriff samt Flanke von Daniel Brückner, der eine Minute darauf mit einem Flachschuss aus 23 Metern Michael Melka prüfte. Der Fortuna-Torwart musste sich wenig später schon mächtig lang machen, um einen Kopfball von Kapllani zu entschärfen - Sören Gonther hatte aus dem Halbfeld geflankt (29.).
Auf der anderen Seite fehlte den Gastgebern aber eben jene Gefährlichkeit, auch wenn sie sich gut um soliden Spielaufbau verdient machten. Das Verhältnis von 5:0 Ecken belegte aber, dass die Paderborner Verteidiger immer irgendwie ein Bein dazwischen bekamen, bevor es brenzlig werden konnte.
Nach dem Wechsel kam die Sonne raus, schien den Paderborner Verteidigern direkt ins Gesicht. Doch das Tor fiel auf der anderen Seite: Nach einer Ecke köpfte Florian Mohr auf das Tor, Fortunas Johannes van den Bergh versuchte noch auf der Linie zu retten, schoss aber Andreas Lambertz an, der den Ball endgültig ins Tor lenkte (56.). Die Kugel hatte zuvor schon die Linie überschritten, und die Paderborner verdienten sich in der Folgezeit gegen reichlich durcheinander wirkende Fortunen die Führung.
Erst zur letzten Viertelstunde und als Trainer Norbert Meier in Marcel Gaus und Sascha Rösler frische Offensivkräfte gebracht hatte, bäumten sich die Düsseldorfer gegen die drohende Niederlage auf, setzten mit dem Kopfball von Gaus (78.) ein Zeichen zur Schlussoffensive. Doch dann erwischten die Paderborner die Gäste eiskalt, sorgten unter gütiger Mithilfe von Innenverteidiger Assani Lukimya mit dem 2:0 durch Kapllani (81.) und dem 3:0 (82.) durch Wemmer per Doppelschlag für die endgültige Entscheidung, und die Düsseldorfer müssen bis zum Spiel am nächsten Montag gegen den MSV Duisburg (20.15 Uhr, Arena) auf einem Abstiegsplatz bleiben.
SC Paderborn - Fortuna Düsseldorf 3:0 (0:0)
SC Paderborn: Masuch - Gonther, Mohr, Strohdiek, Raitala- Alushi, Krösche - Wemmer (87. Palionis), Guie-Mien (84. Brandy), Brückner -Kapllani
Fortuna Düsseldorf: Melka - Schwertfeger, Langeneke,Lukimya, van den Bergh - Costa (72. Gaus), Fink - Zoundi, Lambertz - Jovanovic(61. Rösler), Bröker (81. Torghelle)
Schiedsrichter: Thorsten Schriever (Dorum)
Zuschauer: 10 103
Tore: 1:0 (56.) Mohr, 2:0 (81.)Kapllani, 3:0 (82.) Wemmer
Gelbe Karten:
Mohr, Brückner / Rösler