Zufriedene Fortunen, enttäuschter Favre: Stimmen zum Pokalderby
Düsseldorf. In einem spannenden Pokal-Krimi hat sich Fortuna Düsseldorf gegen Borussia Mönchengladbach durchgesetzt. Die Reaktionen darauf entsprechen dem Ergebnis: Die Düsseldorfer freuen sich, die Gladbacher sind enttäuscht.
Die Stimmen zum Spiel:
Norbert Meier (Trainer Fortuna): Es war ein sehr, sehr spannendes Spiel. Beide Teams haben alles gegeben. Wir haben in der ersten Hälfte zu weit auseinandergestanden, die Hälfte haben die Gladbacher dominiert. Wir waren auch nicht mit übergroßem Selbstvertrauen ausgestattet nach den negativerlebnissen der vergangenen Wochen. Nach dem Wechsel sind wir in die Zweikämpfe gekommen und haben das Spiel dann mehr als ausgeglichen gestalten konnten. Dann kam bei uns dazu, ohne Vorwürfe an Jens Langeneke, dass wir den verschossenen Elfmeter verdauen mussten. Das kann die Psyche angreifen. Aber die Mannschaft hat Moral gezeigt und wollte das Spiel gewinnen. Die Mannschaft hat gezeigt, was sie spielen kann. Riesenkompliment, die Mannschaft hat niemals ihren Glauben verloren.
Lucien Favre (Trainer Borussia Mönchengladbach): Das war ein spannendes und gutes Spiel. Leider haben wir unverdient verloren. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir eine sehr gute Leistung gezeigt. Das Tor haben wir uns unnötig eingefangen. Ich bin sehr zufrieden mit der Leitung der Mannschaft, aber tief, tief enttäuscht über das Ergebnis. Meiner Meinung nach hätten wir hier weiterkommen müssen. Das ist das leben, ich gratuliere Fortuna Düsseldorf. Wir müssen uns so schnell regenerieren, weil wir am Samstag schon wieder spielen.
Peter Frymuth (Vorstandvorsitzender der Fortuna): Das ist eine Erleichterung. Die Mannschaft hat das getan, was wir uns erhofft haben. Sie hat Teamgesit entwickelt und die Ärmel hochgekrempelt. Unter dem Strich ist dieses knappe 1:0 auch verdient. In den 90 Minuten und vor dem Spiel habe ich nicht an den wirtschaftlichen Faktor gedacht. Mir war nur wichtig, dass sie zurückkommt.
Jens Langeneke (Abwehrchef der Fortuna): So eine schlechte Leistung am Strafstoßpunkt habe ich schon lange nicht mehr gezeigt. Da muss ich mich wirklich fragen, ob der Ball auch ohne Torwart überhaupt über die Linie gegangen wäre. Ich bin Nando Rafael sehr dankbar. Wir haben uns ins Spiel reingekämpft, das war für die Zuschauer sicher sehr unterhaltsam. Wir wissen, dass wir zuletzt Fehler gemacht haben, sind aber ruhig geblieben. Von Panik sind wir weit entfernt. Wir sind eine Runde weitergekommen im Pokal, so falsch kann der Weg also nicht sein.
Nando Rafael (Matchwinner der Fortuna): Es ist einfach wichtig als Stürmer, wenn man reinkommt, Tore zu machen. Ich habe im Spiel eine Chance bekommen und habe sie genutzt. Wir haben Moral gezeigt nach den drei Niederlagen in Folge. Der Jubel war etwas zurückhaltend, weil es meine Ex-Mannschaft ist und weil noch lange genug zu spielen war.
Fabian Giefer (Torwart der Fortuna): Ich bin froh, dass wir die Null hinten gehalten haben. Dafür mussten wir von Anfang an auf der Höhe sein. Wir sind sicherlich realistisch, und es war klar, dass wir als Aufsteiger in dieser Saison hier und da mal den Ball aus dem eigenen Netz holen müssen. Leider ist das zuletzt etwas häufiger passiert.
Axel Bellinghausen (Mittelfeldspieler Fortuna): Es war schon beeindruckend, wie das Team hier 120 Minuten marschiert ist. Jens einen Vorwurf wegen des verschossenen Elfmeters zu machen, ist absurd. Man muss das Hier und Jetz mal sacken lassen. Ein wenig erholen und dann die Tugenden in Levekusen zeigen, die wir heute an den Tag gelegt haben.
Tobias Levels (Verteidiger der Fortuna): Wir müssen die heutige Energie mitnehmen, dann bin ich optimistisch, dass wir bis zur Winterpause noch einige Punkte holen werden.
Andreas Lambertz (Kapitän der Fortuna): Wir haben heute wesentlich besser gespielt, zwar teilweise die Gladbacher durch dumme Fehler eingeladen. Das müssen wir noch weiter abstellen. Aber wir waren auch wesentlich griffiger und agiler. Auf die Leistung kann man wieder aufbauen. Ich ohnehin nie daran geglaubt, dass wir an den vergangenen drei Niederlagen zerbrechen.
Oliver Fink (Mittelfeldspieler Fortuna): Die Stimmung im Stadion war sensationell - über 120 Minuten. Wir wollten die Fans belohnen. Wir haben nicht den Kopf hängen lassen, sondern haben weiter auf Sieg gespielt. Ich war froh, dass ich nach der Roten Karte in der Liga spielen durfte. Es ist ein wenig ärgerlich, dass ich jetzt etwas länger regenerieren lassen.