„Bissig und schnell“: WM-Härtetest für DFB-Frauen

Herzogenaurach (dpa) - Mit dem ersten von vier Testspielen läutet die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft die letzte Phase der Vorbereitung auf die Heim-Weltmeisterschaft ein.

„Das sind absolute Maschinen“, warnte Torhüterin Nadine Angerer vor dem lauf- und kampfstarken dreimaligen Asienmeister und FIFA-Weltranglisten-Achten Nordkorea. Verzichten muss Bundestrainerin Silvia Neid in Ingolstadt auf die Duisburger Stürmerin Inka Grings (Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel). 36 Tage nach dem Härtetest gegen den WM-Teilnehmer steht am 26. Juni das WM-Eröffnungsspiel in Berlin gegen Kanada an.

„Nordkorea wird uns in allen Belangen fordern. Sie sind technisch und taktisch gut“, sagte Neid in Herzogenaurach. Die 47-Jährige wird ihren derzeit 26-köpfigen Kader am kommenden Freitag (27. Mai) nach dem Champions-League-Finale zwischen Turbine Potsdam und Olympique Lyon auf 21 Spielerinnen reduzieren. „Von einer Stammformation sind wir im Moment noch weit entfernt“, betonte Neid, die gegen die quirligen Asiatinnen noch einiges testen will: „Wir werden ein bisschen was probieren.“

Auf dem Weg zum erhofften dritten WM-Titel hintereinander absolvieren Rekordnationalspielerin Birgit Prinz und Co. derzeit bereits ihren fünften Lehrgang; diesmal stehen Angriffsspiel und Spielaufbau im Mittelpunkt. „Natürlich willst du so oft wie möglich spielen. Wir freuen uns deshalb sehr darauf, dass wir uns nach den vielen Trainingseinheiten wieder unter Wettkampfbedingungen messen können“, sagte Mittelfeldspielerin Célia Okoyino da Mbabi. „Die Vorbereitung bisher war gut und sehr schweißtreibend. Im Länderspiel können wir nun sehen, wo wir stehen“, meinte Angerer.

Die Mannschaft spielte zuletzt im Training auch öfter gegen männliche Junioren-Teams. „Die Jungs sind viel schneller als wir und uns auch athletisch voraus. Da muss jeder an seine Grenzen gehen“, erklärte Angerer. Lagerkoller, betonte ihre Frankfurter Kollegin Ariane Hingst, „kommt mit Sicherheit nicht auf.“ Mit der Partie gegen Nordkorea wird es nun aber langsam ernst: „Das ist ein sehr unangenehmer Gegner. Sie sind sehr bissig und sehr schnell“, warnte Nationalspielerin Simone Laudehr.

Das nächste Länderspiel steht am 3. Juni in Osnabrück gegen Italien an. Dann geht's noch am 7. Juni in Aachen gegen die Niederlande und am 16. Juni in Mainz gegen Norwegen. „Wir spielen gegen starke Mannschaften, die uns absolut fordern werden. Außerdem werden uns diese Teams einen Vorgeschmack auf die WM liefern, weil sie für ganz unterschiedliche Spielphilosophien stehen“, meinte Neid.