18 Schüsse auf Peralta: Honduras-Nationalspieler getötet
Ceiba (dpa) - Der honduranische Fußball-Nationalspieler Arnold Peralta ist der weit verbreiteten Gewalt in seinem mittelamerikanischen Heimatland zum Opfer gefallen.
Der 26-Jährige sei am 10. Dezember in La Ceiba an der Karibikküste erschossen worden, teilte das Ministerium für öffentliche Sicherheit mit. Der Mittelfeldspieler stammt aus der Hafenstadt im Norden des Landes und spielte zuletzt beim Hauptstadtclub Olimpia in Tegucigalpa.
Unbekannte hatten auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums das Feuer auf Peralta eröffnet. Das Motiv war zunächst unklar. Ein Raubüberfall könne ausgeschlossen werden, da Peralta keine Wertsachen gestohlen worden seien, hieß es in der Mitteilung der Sicherheitsbehörden. „Wir werden nicht ruhen, bis wir die Verantwortlichen für diesen Vorfall identifiziert und festgenommen haben.“
Peralta sei von 18 Kugeln des Kalibers 9 Millimeter getroffen worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Selvin Fernández. Das Einkaufszentrum verfügt über einen eigenen Sicherheitsdienst. Fernández sagte, nun würden die Aufnahmen der Überwachungskameras ausgewertet, um Hinweise auf die Täter zu erhalten.
Nach der Gewalttat versammelten sich zahlreiche Angehörige, Freunde und Fans am Tatort. „Er kam am vergangenen Sonntag und war bei uns zu Hause. Er hat mir Schuhe versprochen. Mein Sohn war ein Vorbild, ich verstehe nicht, wie sie ihm das antun konnten“, sagte sein Vater Carlos Peralta der Zeitung „La Prensa“. Peralta hinterlässt seine Frau und seine vier Monate alte Tochter.
Der Mittelfeldspieler hatte seine Profikarriere beim CD Vida in seiner Heimatstadt La Ceiba begonnen. Nach zwei Jahren bei den Glasgow Rangers in Schottland wechselte er Anfang des Jahres zum honduranischen Erstligisten Olimpia. 2011 gab er sein Debüt in der Nationalmannschaft. Ein Jahr darauf nahm er an den Olympischen Spielen in London teil.
Der honduranische Fußballverband sprach Angehörigen und Freunden von Peralta sein Beileid aus. Olimpia-Vereinspräsident Rafael Ferrari schrieb auf Twitter: „Er war ein großartiger Mensch und ein außergewöhnlicher Spieler.“
Mit 66 Morden je 100 000 Einwohner ist Honduras eines der gefährlichsten Länder der Welt. Für den Großteil der Gewalttaten werden Jugendbanden - die sogenannten Maras - verantwortlich gemacht. Im Sommer war Peraltas Cousin ebenfalls in La Ceiba ermordet worden.