Ajax-Stürmer Suárez nach „Dracula-Biss“ gesperrt
Amsterdam (dpa) - Der Schiedsrichter schaute woanders hin, als Ajax Amsterdams Stürmer Luis Suárez die Nerven verlor und wütend einen gegnerischen Spieler biss.
Doch am 22. November gab es eine empfindliche Strafe für die „Vampir-Aktion“ gegen den Mittelfeldakteur Otman Bakker von PS Eindhoven: Ajax Amsterdam sperrte Suárez nach massiven Fanprotesten für die nächsten zwei Ligaspiele und legte ihm eine „hohe Geldbuße“ auf. Wie hoch sie genau ausfiel, teilte der Verband nicht mit. Das Geld werde einem wohltätigen Zweck zu Gute kommen, sagte ein Sprecher.
Zehntausende Fußballfans hatten auf Videoaufnahmen gesehen, wie der 23-Jährige Suárez seine Zähne in die Schulter von Bakkal (25) PSV Eindhoven schlug. Viele forderten disziplinarische Maßnahmen gegen den „Kannibalen von Ajax“, wie die Zeitung „De Telegraaf“ ihn taufte.
Diese Forderung werde von 84 Prozent der rund 44 000 Teilnehmer einer Online-Umfrage erhoben. Auch die meistverkaufte Zeitung der Niederlande hatte sich empört über den „Dracula-Biss“ geäußert und an Ajax sowie den nationalen Fußballverband appelliert, Suárez auf Basis der Videobilder nachträglich zu bestrafen.
Der seit einiger Zeit etwas glücklose Amsterdamer Club, der in der Liga auf Platz vier liegt, erreichte gegen Spitzenreiter PSV mit Mühe ein 0:0. Suárez hatte bei der Weltmeisterschaft in Südafrika mit drei Toren für Uruguay zu den Starspielern gehört. In der letzten Minute der Verlängerung des Viertelfinales gegen Ghana sah er allerdings für sein Handspiel, das den Siegtreffer der Afrikaner verhinderte, die Rote Karte.