Anwaltschaft: „Kriminelle Vereinigung“ in Griechenland
Athen (dpa) - Die Staatsanwaltschaft von Athen hat am Donnerstag Anklage gegen insgesamt 16 Funktionäre des griechischen Fußballs erhoben. Diese sollen eine „kriminelle Vereinigung“ gebildet haben, um Spiele zu manipulieren und durch Wetten Gewinne zu haben.
Zudem sollen einige der Angeklagten für Prügelattacken auf Schiedsrichter und einem Anschlag mit einer Bombe auf ein Geschäft eines Unparteiischen verantwortlich sein. Dies teilte der Staatsanwalt Ilias Zagoraios mit, berichtete das griechische Staatsradio.
Die Namen der Angeklagten wollte Zagoraios zunächst nicht nennen. Unter ihnen seien aber vier Funktionäre des Fußballverbandes (EPO), zwei Vereinspräsidenten der griechischen Super League und drei Schiedsrichter. Der griechische Nachrichten-Radiosender „Vima 99,5“ berichtete unter Berufung auf Quellen der Justiz, unter den Angeklagten sei auch der Besitzer des griechischen Rekordmeisters Olympiakos Piräus, der griechische Großreeder Evangelos Marinakis.
Wann es zum Prozess kommen soll, war zunächst unklar. An den Ermittlungen nahm auch die Antiterror-Polizei teil. Dabei sind nach Aufhebung des Telekommunikationsgeheimnisses durch die Justiz mehrere Gespräche abgehört worden, aus denen sich die Manipulationen ergeben, berichtete das Staatsradio weiter.