Berufungsprozess im italienischen Wettskandal

Rom (dpa) - Vor dem Gericht des italienischen Fußballverbandes (FIGC) hat die Berufungsverhandlung im Prozess um den Wettskandal begonnen. In erster Instanz hatte die FIGC-Disziplinarkommission 18 Spieler und Funktionäre sowie 17 Vereine zu harten Strafen verurteilt.

Mit ihren Entscheidungen war die Kommission am 9. August weitgehend den Forderungen von Chefankläger Stefano Palazzi gefolgt. In zweiter Instanz wird eine Bestätigung der Urteile erwartet.

Demnach muss Erstligist Atalanta Bergamo Ende August voraussichtlich mit sechs Strafpunkten und ohne seinen Kapitän Cristiano Doni in die neue Saison starten. Der 38-Jährige war zu einer Sperre von dreieinhalb Jahren, Ex-Nationalspieler Giuseppe Signori und neun weitere Hauptangeklagte sogar zur Höchststrafe von fünf Jahren und dem lebenslangen Ausschluss aus dem Profi-Fußball verurteilt worden. Der Zweitligist aus Ascoli hatte in erster Instanz sechs Strafpunkte erhalten, während die Drittligisten Alessandria und Ravenna zum Zwangsabstieg verurteilt worden waren.

Die angeklagten Spieler und Funktionäre sollen Spiele manipuliert und dann in Asien hohe Wetten auf die Partien abgeschlossen haben. Die Staatsanwaltschaft Cremona hatte die Bande vor zwei Monaten bei einer landesweiten Razzia ausgehoben und 16 Personen vorübergehend festgenommen. Unter ihnen war auch Signori, der genauso wie Doni und zahlreiche Clubs alle Vorwürfe bestreitet.