Messi stiftet Verwirrung: Lügen oder doch Barça-Abschied
Barcelona (dpa) - Der argentinische Fußball-Superstar Lionel Messi hat mit Äußerungen am Rande der Weltfußballer-Gala Gerüchte über einen möglichen Abschied vom FC Barcelona neu entfacht.
„Ich weiß nicht, was passieren wird. Ich weiß nicht, wo ich im kommenden Jahr sein werde“, sagte Messi. Er habe immer gesagt, dass er seine Karriere gern bei den Newell's Old Boys daheim in Argentinien beenden würde, fügte er hinzu. Der 27-Jährige hatte Spekulationen über einen Wechsel zuvor zurückgewiesen. Sein Verhältnis zu Vereinstrainer Luis Enrique gilt jedoch als angespannt. Bei der Weltfußballer-Gala wurde Messi Zweiter hinter Cristiano Ronaldo.
Nach dem 3:1 über Atlético Madrid am Sonntagabend hatte der Vizeweltmeister alle Spekulationen auch über einen Streit mit Luis Enrique zurückgewiesen. „Das sind alles Lügen. Ich habe nie irgendwas verlangt, damit ich bleibe, weil ich nicht die Absicht habe zu gehen, weder zu Chelsea noch zu Manchester City“, sagte Messi dem Clubsender Barça TV. „Ich habe gehört, dass mein Vater bereits mit Chelsea und City gesprochen habe. Das ist auch eine Lüge.“ Der viermalige Weltfußballer betonte: „Ich habe nie verlangt, dass man unseren Trainer hinauswirft. Ich treffe im Verein keine Entscheidungen, sondern bin nur ein Spieler unter vielen.“
Gegen Atlético hatte Messi sein Team am Sonntagabend zum besten Spiel der Saison angetrieben. Der Argentinier war an allen vier Toren beteiligt. Er leistete die Vorarbeit zu den Treffern von Neymar (12. Minute) sowie Luis Suárez (35.) und schoss das dritte Tor (87.) selbst. Vor dem Gegentreffer des Meisters hatte Messi im Barça-Strafraum einen leichten Körperkontakt mit seinem Gegenspieler Jesús Gámez, was Schiedsrichter Alberto Undiano Mallenco als Foulspiel wertete. Der frühere FC-Bayern-Stürmer Mario Mandzukic (57.) verwandelte den fälligen Elfmeter.
Für die Katalanen bedeutete der Erfolg über den Meister das Ende einer Mini-Krise, die zur Entlassung von Manager Andoni Zubizarreta und zur Ansetzung einer neuen Präsidentenwahl geführt hatte. Die Partie gegen Atlético war als ein „Schicksalsspiel“ für Luis Enrique dargestellt worden. Immerhin hatten die Madrilenen in der vorigen Saison die Katalanen in der Champions League ausgeschaltet und ihnen am letzten Spieltag im Camp-Nou-Stadion den Meistertitel abgejagt.
Der Coach zeigte sich nach dem Erfolg erleichtert, aber auch realistisch: „Bei unserem nächsten Fehltritt werden die Spannungen neu aufbrechen“, prophezeite der Barça-Trainer. „Das ist unvermeidbar.“ Die Zeitung „El País“ schwärmte dagegen: „Messi war mehr Messi als je zuvor. Er agierte als Rechtsaußen, Regisseur und Vollstrecker.“
Das Zusammenspiel des Dreizacks MSN (Messi, Suárez, Neymar) funktionierte wie am Schnürchen. Neymar musste nach einem brutalen Tritt von José María Giménez wegen eines blutenden Knöchels behandelt werden. Der Brasilianer ließ sich einen Verband anlegen und spielte weiter. Der Schiedsrichter hatte die Attacke nicht einmal als Foulspiel bewertet. Barça (41 Punkte) rangiert in der Primera División hinter Tabellenführer Real Madrid (42), der ein Spiel weniger absolviert hat, und vor Titelverteidiger Atlético (38).