Österreicher selbstbewusst nach Dublin
Berlin (dpa) - Der höchste Länderspiel-Sieg seit fast 14 Jahren lässt Österreichs Fußball-Nationalmannschaft wieder auf ein WM-Comeback hoffen.
Nach dem 6:0 gegen Färöer treten Marcel Koller und seine Spieler die Reise zum Auswärtsspiel am Dienstag in Dublin gegen Irland mit viel Selbstvertrauen an, wenngleich der Coach vor dem kommenden Gegner warnte: „Irland ist ein anderer Maßstab. Die Stimmung in Dublin ist mit Sicherheit gut und Giovanni Trapattoni wird sein Team perfekt auf uns einstellen.“ Schon mit einem Remis würde Österreich, das zuletzt 1998 bei einer WM dabei war, Schweden als Tabellenzweiten in der deutschen Qualifikationsgruppe C ablösen.
Um mindestens einen Zähler von der grünen Insel mitzunehmen, müssten Unachtsamkeiten vermieden werden, forderte Koller. „Gegen Färöer waren wir in der zweiten Hälfte ein wenig zu inkonsequent und haben uns nicht mehr so an die Organisation gehalten. Wenn wir gegen starke Teams wie Irland nachlassen, werden sie zuschlagen“, betonte der Schweizer. Auch in Dublin dürfte Marko Arnautovic in der Startelf stehen, obwohl der Bremer seinen Coach beim Schützenfest im Wiener Ernst Happel-Stadion nicht überzeugen konnte. „Ich habe gelesen, er wollte unbedingt ein Tor schießen, aber das kann nicht das erste Ziel sein“, machte Koller klar. Er verlangt von Arnautovic bei Ballverlusten eine intensivere Arbeit in der Defensive.
Wie schwer es gegen die kampfstarken Iren ist, musste am Freitag Schweden erfahren. „Keine Tore und die WM-Endrunde in weiter Ferne“, bilanzierte das „Svenska Dagbladet“ nach der Nullnummer in Solna. Alles, was das Drei-Kronen-Team um Kapitän Zlatan Ibrahimovic bei der sensationellen Aufholjagd im Oktober zum 4:4 in Berlin gegen Deutschland noch ausgezeichnet hatte, suchten die Fans diesmal die meiste Zeit vergeblich. „Zlatan blieb anonym, als es ernst wurde“, kritisierte „Dagens Nyheter“. Allerdings hatte der Angreifer von Champions-League-Viertelfinalist Paris St. Germain in der ersten Halbzeit durchaus ein paar Chancen der Hausherren vorbereitet. Nur Zählbares sprang dabei für die Skandinavier, die am Dienstag spielfrei haben, nicht heraus.
Den Iren war's recht. Die Mannschaft von Ex-Bundesliga-Coach Trapattoni bleibt auswärts in der Qualifikation weiter ungeschlagen. „Ich weiß nicht, ob Schweden Angst vor uns hatte, wir hatten jedenfalls keine Angst vor Schweden“, meinte der Italiener. Prompt attestierte der „Irish Independent“ dem „New Look Ireland“ schon einen „extrem ermutigenden Schritt in die richtige Richtung“.