Schweiz fiebert Brasilien-Test entgegen
Basel (dpa) - Ein kleiner Schweizer hat bereits sein großes Glück gefunden: Der weinende Junge durfte für ein Foto mit Brasiliens Fußball-Superstar Neymar in den Mannschaftsbus klettern und stieg anschließend mit einem glücklichen Lächeln wieder aus.
Nicht weniger als der Knabe freuen sich auch Trainer Ottmar Hitzfeld und seine Schweizer Nationalspieler auf den Jungstar vom FC Barcelona. „Wir als Trainer und Spieler freuen uns auf ihn genauso wie alle Fans in der Schweiz“, sagte der 64 Jahre alte Auswahlcoach in einem Interview des Schweizer Fußballverbandes, „das ist für jeden Spieler von uns eine Riesenmotivation, ihn stoppen zu können.“
Die Eidgenossen fiebern dem Testspiel an diesem Mittwoch (20.45 Uhr) in Basel gegen den Rekord-Weltmeister entgegen, das unter der Leitung des deutschen Schiedsrichters Deniz Aytekin (Oberasbach) steht. „Solche Partien sind für jeden Fußballer ein Highlight, keine Frage“, gab Torhüter Diego Benaglio vom VfL Wolfsburg zu. Der jüngst zum Spieler des Jahres gewählte Schlussmann ist einer von acht Bundesliga-Akteuren, die im Basler St. Jakob-Park den Confederations Cup-Sieger herausfordern.
Zum achten Mal spielen die Schweizer gegen Brasilien - und erst einmal gingen die Eidgenossen als Sieger vom Platz. Unter Trainer Uli Stielike gewann der Weltranglisten-15. 1989 in Basel mit 1:0. Kubilay Türkyilmaz hatte den Goldenen Treffer per Elfmeter erzielt.
Für Ottmar Hitzfeld ist ein erneuter Coup gegen Brasiliens Star-Ensemble keine Utopie. Zum einen sind die Südamerikaner trotz des beeindruckenden 3:0-Sieges im Finale des Confederations Cups gegen Weltmeister Spanien im Klassement des Weltverbandes FIFA nur sechs Ränge besser notiert. Und zum anderen strotzt die Schweiz als ungeschlagener Tabellenführer in der WM-Qualifikationsgruppe E vor Selbstbewusstsein. „Wir haben nichts zu verlieren. Wir haben ein Heimspiel. Und wenn man zu einer WM nach Brasilien will und dort bestehen, dann müssen wir auch versuchen, Brasilien in der Schweiz besiegen zu können“, erklärte Hitzfeld.
Dennoch sieht er die Rollen klar verteilt. „Brasilien ist der Favorit“, stellte er klar. Seine Analyse über die Seleção fällt knapp, aber prägnant aus. „Das ist eine Mannschaft, die wieder auf einem ganz hohen Niveau spiele kann, nicht nur offensiv, sondern auch in der Defensive bärenstark ist“, sagte Hitzfeld und folgerte: „Von daher ist das für uns eine große Herausforderung.“
Die Brasilianer um die Bayern-Spieler Dante und Luiz Gustavo haben sich nach ihrer Ankunft am Montag komfortabel im Hotel Hilton in Basel eingerichtet. Mit einem leichten Training auf dem Laufband, mit Hanteln oder Aquajogging schüttelten die Spieler von Trainer Luiz Felipe Scolari die Reisemüdigkeit aus den Körpern. Und nach Meinung von Dante ist die Seleção gerüstet für die Partie. „Wir Brasilianer wollen ein sehr, sehr gutes Freundschaftsspiel machen und auf unserem Weg weitermachen“, verriet der Abwehrspieler im Online-Portal der Tageszeitung „Blick“.