US-Trainer Klinsmann fürs Gold-Cup-Finale gesperrt

Chicago (dpa) - Ausgerechnet beim Griff nach seinem ersten Titel als US-Trainer ist Jürgen Klinsmann zur Untätigkeit verdammt. Der Coach der amerikanischen Fußball-Nationalmannschaft wurde vom Kontinentalverband CONCACAF für das Finale des Gold Cups gesperrt.

„Ich habe nur aus Wut den Ball auf den Boden geknallt, weil unser Kapitän zuvor mehrmals brutal gefoult wurde. Die Fernsehbilder zeigen dies auch sehr deutlich“, hatte Klinsmann vor der Urteilsentscheidung in einem dpa-Interview erklärt.

Die Disziplinarkommission des CONCACAF kannte aber keine Gnade. Klinsmann sei im Halbfinale gegen Honduras aus dem technischen Bereich verwiesen worden, nachdem er seine abweichende Meinung gegenüber dem Schiedsrichter zum Ausdruck gebracht habe, indem er den Ball in „tätlicher Weise“ geworfen habe, hieß es in der Begründung. Gegen die Entscheidung kann keine Berufung eingelegt werden, teilte der CONCACAF auf seiner Internetseite mit. Klinsmanns Assistent Martin Vasquez wird die Mannschaft nun von der Bank aus in Chicago am Sonntag gegen Panama betreuen.

„Ich denke nicht, dass es allzuviel ändert“, meinte US-Kapitän DaMarcus Beasley einerseits. Andrerseits wies der frühere Hannoveraner aber daraufhin, dass „es auch nicht dasselbe ist, wenn man sein Gesicht nicht an der Außenlinie sieht, er nicht Instruktionen gibt, wenn wir sie brauchen und er nicht diese begeisternde Person auf der Bank ist“.

Klinsmann selbst hatte zuvor auch schon bekundet, wie er einen Ausschluss für das Finale finden würde: „Das wäre einfach schade.“ Wer ihn kenne, wisse, dass er zwar immer engagiert mitgehe, aber nichts gegen Schiedsrichter oder Gegenspieler sage oder mache, betonte der ehemalige Nationalspieler und - Trainer, dessen Tritt in eine Werbetonne als Profi bei Bayern München noch heute unvergessen ist.

In der Partie gegen Honduras war Klinsmann kurz vor dem Ende von der Bank verbannt worden. Er hatte sich danach für seinen emotionalen Ausbruch entschuldigt. Das nützte aber nichts mehr. Im Kampf um den ersten Titel seiner Amtszeit, den fünften Gold-Cup-Triumph der USA und den zehnten Länderspielsieg seiner US-Boys in Serie muss Klinsmann von der Tribüne aus mitleiden.