WDR: Betrugsverdacht in Holland und Belgien
Berlin (dpa) - Zwei Erstliga-Fußballspiele in den Niederlanden und Belgien stehen nach Recherchen des WDR unter Manipulationsverdacht.
In Süddeutschland seien Anfang 2015 auffällige Wetten auf zwei bestimmte Partien platziert worden, berichtete der Sender in seiner Dokumentation „Wettbetrug im Fußball - Milliardengeschäft für die Mafia“, die am Mittwochabend im Ersten ausgestrahlt wurde.
In den Blickpunkt der Ermittler sind demnach zwei Spiele vom 17. Januar 2016 geraten. Beim Spiel in Belgien zwischen Oostende gegen Waasland-Beveren (3:3) seien verdächtige Tor-Wetten registriert worden, bei der Partie zwischen Nijmegen und Willem II (1:0) in Holland seien hohe Summen auf einen Heimsieg platziert worden. Der Weltverband FIFA hat nach WDR-Recherchen von beiden Fällen Kenntnis.
„Wir nehmen alle Signale rund um Wettmanipulationen sehr ernst“, sagte Wouter Boshuis, Direktor beim Niederländischen Fußball-Verband. Gleichzeitig warnte er davor, vorschnelle Schlüsse zu ziehen. Um wirklich von einer Wettmanipulation sprechen zu können, seien „mehr Beweise nötig“ als auffällige Wetten bei einem einzelnen Wettanbieter. „Das geht zu weit, denn hierdurch sitzen die betreffenden Clubs direkt auf der Anklagebank, ohne dass es ausreichende Beweise gibt“, sagte Boshuis.