Weitere Stadien in Polen fürs Publikum geschlossen

Warschau (dpa) - Aus Angst vor Krawallen sind zwei weitere Fußball-Stadien in Polen für Zuschauer vorübergehend geschlossen worden.

Ekstraklasa-Vereine Slask Breslau und Zaglebie Lubin sollten ihre nächsten Spiele vor leeren Rängen bestreiten, gab der Verwaltungschef von Niederschlesien, Marek Skorupa, in Breslau bekannt. Die Polizei könne die Sicherheit der Teilnehmer nicht garantieren, sagte er zur Begründung. Beim Derby-Spiel beider Mannschaften Ende April waren Feuerwerkskörper auf das Spielfeld geworfen worden. Bei allen anderen Spielen sollen bis Ende Mai Fan-Gruppen der Gastmannschaften ausgeschlossen werden.

Am vergangenen Wochenende mussten Legia Warschau und Lech Posen ohne Zuschauer spielen. Diese Lösung hatte nach den schweren Ausschreitungen vor gut einer Woche in Bromberg die Polizei vorgeschlagen. Beim Pokalfinale im EM-Gastgeberland 2012 zwischen Legia Warschau und Lech Posen am 3. Mai hatten gewaltbereite Fans beider Finalisten randaliert und hohen Sachschaden angerichtet. Die Polizei hat bisher 48 mutmaßliche Hooligans festgenommen.

Polen richtet zusammen mit der Ukraine die Europameisterschaft 2012 aus. Die Regierung in Warschau arbeitet derzeit an einem Gesetzpaket, das die Sicherheitslage in den Stadien verbessern soll. Der Entwurf enthält unter anderem Vermummungsverbot sowie härtere Strafen für Randalierer.