Wettbetrug: Fahnder haben nun 20 Spieler im Visier
Salzburg (dpa) - Die Wettbetrugs-Affäre im österreichischen Fußball weitet sich aus. 20 aktive oder ehemalige Spieler seien als Beschuldigte vernommen worden, teilten die Ermittler in Salzburg mit.
Nach bisherigen Erkenntnissen sollen im Zeitraum von 2004 bis jetzt 17 bis 19 Spiele manipuliert worden sein. Die vernommenen Fußballer oder Ex-Kicker spielen oder spielten in der Bundesliga, der Ersten Liga, in Regional- oder Landesligen. Begleitet waren die Vernehmungen von Hausdurchsuchungen in Wien, Niederösterreich, Kärnten und Salzburg.
Unterdessen ist der ehemalige SV Grödig-Spieler Dominique Taboga in Untersuchungshaft genommen worden, wie eine Sprecherin des Salzburger Landgerichts am Donnerstag der Nachrichtenagentur APA bestätigte. Taboga hatte durch eine Anzeige wegen angeblicher Erpressung den Fall selbst ins Rollen gebracht. Jetzt wird er der Spielmanipulation und des Wettbetrugs verdächtigt. Darüber hinaus wird gegen ihn auch wegen Veruntreuung ermittelt. Unter den 20 verhörten Beschuldigten sind auch drei Spieler des SV Grödig.
Taboga hatte am 11. November bei der Polizei behauptet, er hätte ein Spiel manipulieren sollen, habe sich aber geweigert. Wegen des entgangenen Gewinns habe man ihn mit der Androhung von Gewalt gegen sich und seine Familie erpresst. Er habe „etwas unter 30 000 Euro“ an seine Erpresser bezahlt, schilderte Taboga damals.
Vor zwei Wochen waren der frühere Nationalspieler Sanel Kuljic und ein angeblicher Komplize wegen mutmaßlicher Erpressung festgenommen worden. Auch gegen sie wird auch wegen Spielmanipulation und Wettbetrugs ermittelt.