KFC Uerdingen Ahmet Taner: „Es war ein geiles Gefühl“

Torwart Ahmet Taner von Fußball-Oberligist KFC Uerdingen schwärmt trotz der Pleite gegen Wuppertal von der tollen Kulisse.

KFC-Keeper Ahmet Taner.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Eine gewisse Spannung habe er schon gespürt. Aufgeregt aber sei er nicht gewesen. Ahmet Taner, Torhüter beim Fußball-Oberligisten KFC Uerdingen, hat diese Worte gesprochen, auf die Frage, wie er sich denn gefühlt habe in diesem großen Spiel gegen den Wuppertaler SV, in dem es so gut wie um alles ging im Kampf um den Aufstieg. Der 23-Jährige sagt: „Druck habe ich nicht gehabt. Es war ein echt geiles Gefühl, vor dieser Kulisse zu spielen.“

Ein Torwart muss sich immer für einen Fall X bereithalten. Während eines Spiels und unter der Woche. Er kann lange beschäftigungslos sein, muss trotzdem jederzeit bereit sein. Jeder Fehler kann der Mannschaft Punkte kosten. Taner profitierte von der Absage Daniel Schwabkes, der verletzt ausfiel. Bei der Niederlage in Schonnebeck entlud sich der Frust der Fans nach seinem Patzer vor dem 0:1 auch gegen den Stammkeeper.

Schwabke sagt der WZ nach dem WSV-Spiel: „Ich habe mich im Training verdreht und am Rücken verletzt. So etwas kann eine langwierige Sache sein. Ich muss schauen, ob ich in dieser Woche wieder ins Training einsteigen kann.“

Nun hofft Taner auf seine Chance. Gegen Wuppertal hielt sich der gebürtige Moerser trotz zweier Gegentreffer schadlos: „An den Toren konnte ich nichts machen. Mit meiner Leistung bin ich zufrieden. Aber wir haben verloren. Das ist sehr schade. Ich will immer gewinnen.“

Der Ärger über die Niederlage überwiegt. Taner ist ein ehrgeiziger junger Mann, das hört man aus seinen Worten schnell heraus: „Ich will dauerhaft spielen und der Mannschaft weiterhelfen.“ Die Stimmung im Team sei nach der 0:2-Niederlage gegen den WSV nicht resignativ gewesen. Er sagt: „Wir haben uns hochgepusht. Alles ist okay. Wir haben uns noch nicht aufgegeben.“

14 Spiele sind noch zu bestreiten. Zehn Punkte Rückstand. Bei Taner entstehen keine Zweifel: „Alles ist noch machbar. Ich bin sicher, dass der WSV noch patzen wird. Wir müssen auf uns gucken und unsere Punkte holen.“ Bereits in Sonsbeck ist Horst Riege sein Trainer Taner sagt es nicht einfach so dahin.

Es hört sich nicht an wie bloße Durchhalteparolen. Aus seiner Stimme klingt Überzeugung. Für ihn war es nach dem Spiel im Dezember gegen Hiesfeld der zweite Einsatz in einem Pflichtspiel für den KFC. Das Torwartspiel lernte der 1,87 Meter große Schlussmann beim VfB Homberg.

Von dort zog er weiter zum SV Sonsbeck, spielte ein Jahr unter Horst Riege, der auch jetzt wieder sein Trainer ist, wenn auch nur vorübergehend — oder doch etwa länger? Die Trainerfrage ist offen. Taner sagt: „Der würde das auch bis Saisonende hinkriegen. Er bringt als Ex-Profi viel Ahnung und Erfahrung mit.

Er kann Spieler pu-shen.“ Anschauungsunterricht hat Taner früher bei Gianluigi Buffon genommen, heute auch bei Manuel Neuer. Die Ausstrahlung, die Sicherheit — das imponiert Taner. Die Oberliga sieht er nur als Zwischenstopp. Er will mit dem KFC nach oben. Ahmet Taner hat sein Team noch nicht aufgegeben.