Ailton-Traum geplatzt: KFC wieder auf dem Boden

Beim Niederrheinligisten trainiert zur Zeit der Kongolese Sasa, aber der Traum von Ailton ist wohl ausgeträumt.

Krefeld. Es hat sich wohl ausgeglüht, obwohl Lakis immer noch dran glaubt, immer noch hofft. Der "heiße Draht" ist erst einmal unterbrochen. Nach einem letzten Gespräch herrscht nun Funkstille zwischen Deutschland und China.

Aus der Traum für den KFC Uerdingen, einen dicken Fisch an Land zu ziehen und die ganze Aufmerksamkeit Fußball-Deutschlands auf sich zu lenken. Aber das hat er ja so oder so geschafft. Das verworrene Spiel um die Verpflichtung des 36-jährigen früheren Bundesliga-Stars Ailton geht in die Geschichte ein.

Wenn am 13. Dezember die Rückrunde in der Niederrheinliga beginnt und die zweite Mannschaft des Wuppertaler SV Borussia II den KFC im Grotenburg-Stadion herausfordert, wird es dem Fußball-Publikum vom Niederrhein also nicht vergönnt sein, sich an den Tricks und Finessen von Kugelblitz Ailton zu ergötzen. Im Angriff müssen halt wieder der Albaner Regjep Banushi und sein slowenischer Sturmpartner Gzim Rexhaj die Kastanien aus dem Feuer holen.

Der Traum ist aus: Zwischen Ailtons Vorstellungen und denen des KFC-Präsidenten Agissilaos Kourkoudialos alias Lakis lag eine zu tiefe Kluft, zumal der frühere Starstürmer von Werder Bremen, der noch bis Ende Oktober in China kickt, offenbar immer von 3. Liga ausgegangen war und er die sechste Liga als schlechten Witz empfinde.

Doch Lakis schwört Stein und Bein, dass der Brasilianer bei den Gesprächen mit Berater Luciano Casale zugeschaltet war. "Ich habe mit ihm gesprochen." Inzwischen soll Ailton, so erfuhr die WZ, Alemannia Aachen angeboten worden sein.

"Durch die enorme mediale Strahlkraft ist der Preis in astronomische Höhen geschnellt", sagt KFC-Sprecher Marc Peters, der Wert darauf legt, dass es sich bei dem Ailton-Clou nie und nimmer um einen PR-Gag gehandelt habe. "Die Verbindung ist durch einen Zufall, praktisch wie aus dem Nichts entstanden. Über einen Freund von Lakis haben wir erfahren, dass Ailtons Vertrag ausläuft und er seine Karriere in Deutschland bei einem unterklassigen Verein ausklingen lassen möchte."

Am Mittwochabend informierte KFC-Präsident Lakis im Rahmen eines Fan-Treffens in der Großmarktkantine (Oppumer Straße) die Anwesenden über den Stand der Dinge und versicherte noch einmal, dass das Interesse für Ailton durchaus ernst gemeint sei und er bei nächster Gelegenheit einen neuen Anlauf unternehme, um dem KFC einen Topspieler zuzuführen. Lakis: "Die sechste Liga ist einfach schwer zu vermitteln. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf."

Im Moment muss Trainer Wolfgang Maes mit dem auskommen, was ihm zur Verfügung steht. Gestern absolvierten mal wieder zwei Offensivspieler ein Probetraining. Fraglich, ob es zu der Verpflichtung des Kongolesen Sasa und eines Deutsch-Türken kommt.

Vorrangig ist jetzt ohnehin erst einmal der Sturm auf die Tabellenspitze - in der Festung Grotenburg erwartet der Tabellenzweite am Freitag, 19.30 Uhr, den SC Düsseldorf West. Klar ist: der KFC Uerdingen peilt den Aufstieg an - auch ohne die Tore des bulligen Brasilianers Ailton.