Krefeld Aufgalopp beim KFC Uerdingen
Fußball-Oberligist startet mit vielen Zugängen und einigen Testspielern in die Vorbereitung.
Krefeld. Es ist kurz vor halb sechs, als André Pawlak Montagabend als Erster den Platz betritt. Der neue Trainer des KFC Uerdingen trägt die Hütchen und Leibchen selbst. Die Spieler schleppen die Tore hinterher. 50 Fans sind zum Trainingsauftakt des in jeglicher Form runderneuerten Oberligisten gekommen.
Der neue Vorstand ist auch vor Ort. Der KFC-Chef ist höchstpersönlich erschienen. Mikhail Ponomarev und sein Stellvertreter Nikolas Weinhart beobachten die ersten Übungen von einem Stehtisch unter der Tribüne aus. Ein Fan läuft mit dem Aufstiegs-T-Shirt von 2011 umher. Ein Relikt — das aber auch ein bisschen für die Hoffnung steht, in naher Zukunft einen solchen feierlichen Moment wieder zu erleben.
21 Spieler, darunter zwei Torhüter, finden sich zum ersten Training ein. Nur acht von ihnen gehörten dem alten Kader an, der mittlerweile für die Vergangenheit steht. Der Neustart ist ausgerufen. Das hatte es in den vergangenen Jahren unter dem alten Vorstand Lakis auch schon das eine oder andere Mal gegeben — nun aber sollen auch die Ergebnisse folgen. Noch ist der neue Kader nicht vollständig. Mittelfeldspieler Omar Jasseh steckt noch aus Visa-Gründen in Gambia fest. Er wird Ende der Woche in Krefeld erwartet. Aleksandar Pranjes, der aus Wuppertal geholte Außenbahnspieler, ist noch im Urlaub. Auch er wird zum Wochenende zurückerwartet. Rechtsverteidiger Sebastian Hirsch unterzog sich in der vergangenen Woche einer Operation an der Leiste. Er wird länger ausfallen. Das bedeutet für Trainer André Pawlak: Improvisation. Der 45-Jährige überlegt daher, Sascha Tobor von links nach rechts zu ziehen und einen Linksverteidiger zu holen.
Pawlak nimmt auch den einen oder anderen Gastspieler unter die Lupe. Dazu gehören Sebastian Wirtz, der zuletzt für Regionalliga-Nordost-Absteiger Germania Halberstadt spielte, oder auch Umut Tekin. Der junge Mittelfeldspieler schloss sich im vergangenen Jahr dem Westfalenligisten Westfalia Wickede an, davor hatte er auch in der zweiten spanischen Liga für CF Cordoba gespielt.
Die größte Option aber stellt wohl Charles Takyi dar. Der 32-jährige Ex-Profi aus Ghana, der unter anderem für St. Pauli, Greuther Fürth oder den Hamburger SV auflief und die Jugendmannschaften des FC Schalke 04 durchlief, zieht von Berlin nach Düsseldorf und hält sich erst einmal beim KFC fit. Pawlak: „Es wäre ein absoluter Glücksfall für uns, wenn es zusammenpasst.“ Takyi könnte im offensiven Bereich eingesetzt werden, etwa rechts oder als Allrounder. Pawlak sieht den Ghanaer dafür als gute Option. Der neue KFC-Trainer sagt: „Wir wollen noch zwei bis drei Spieler holen. 20 Feldspieler sollte der Kader umfassen, die gerüstet für die Oberliga sind.“ Derzeit sind es 17.
Mohamadou Idrissou war zum ersten Training nicht erschienen. Von den Verantwortlichen war er aber ohnehin nicht mehr erwartet worden.