Der Partyschreck KFC will am Samstag nachlegen
Nach dem 4:2-Sieg in Köln hat sich die Stimmung verbessert. Doch gegen SW Essen geht der Alltag in der NRW-Liga weiter.
Krefeld. Jörg Jung konnte seine Freude auf der Pressekonferenz nicht verbergen. Mit breitem Lächeln nahm der Coach des KFC Uerdingen nach dem überraschenden 4:2-Sieg seiner Mannschaft beim unangefochtenen Spitzenreiter Viktoria Köln neben seinem Trainer-Kollegen Heiko Scholz Platz. Die Siegesgesänge der KFC-Fans waren deutlich zu hören. Auch wenn der Stolz auf die Leistung seiner Mannschaft überwog, es war wohl auch ein bisschen Schadenfreude dabei, die den 46-Jährigen bewegte. Der Ligakrösus und Fast-schon-Aufsteiger aus der Domstadt wollte eigentlich die Sektkorken knallen lassen, den Sprung in die Regionalliga als erste Mannschaft perfekt machen.
Alles war vorbereitet — doch im KFC hatten sich die Veranstalter einen hochmotivierten Partyschreck eingeladen.
„Wir haben gemerkt, dass Viktoria nicht den besten Tag erwischt hat und zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht“, sagte Jung nach dem Spiel. Lob bekamen die Gäste sogar von höchster Stelle: „Wir haben gegen eine richtig gute Uerdinger Mannschaft gespielt“, sagte Scholz.
Keine zwei Wochen ist es her, dass Team und Trainer des KFC von den eigenen Fans ausgepfiffen wurden. Nur die kühnsten Optimisten hätten nach den Spielen gegen Speldorf und Dornberg wohl auf eine derartige Leistungssteigerung und Punkteausbeute gegen die Spitzenteams aus Siegen (0:0) und Köln gewettet.
Die Reaktion, die die Mannschaft in den beiden Partien zeigte, ist aller Ehren wert. Der KFC wurde gereizt und hat geantwortet. Mit dieser Einstellung ist den Krefeldern auch in den letzten sechs Saisonspielen, in denen es auch gegen die noch besser platzierten Teams aus Duisburg, Aachen und Bielefeld geht, einiges zuzutrauen.
Doch Übermut ist am Samstag im Heimspiel gegen Schwarz-Weiß Essen fehl am Platz. Vier Punkte Vorsprung hat der KFC (7.) nun auf seine ärgsten Verfolger. „So ein Ergebnis macht die Beine leichter“, sagt Jung, der sich Wechsel in der Startelf vorbehält. Denn die Pause ist kurz. Gegen Essen wird der KFC allerdings die Initiative ergreifen müssen. Auf Fehler und Konterchancen werden dann wohl wieder die Essener lauern.