Ersan Tekkan: „Mir fehlt das Vertrauen“

Lotte/Krefeld. Am Rande der Auswärtspartie sprach WZ-Mitarbeiter Steffen Hoss mit Ersan Tekkan, dem scheidenden Sportlichen Leiter des KFC.

Foto: Archivbild: Andreas Bischof

Sie haben angekündigt, Ihr Amt im Sommer niederzulegen. Wie kam es dazu?

Ersan Tekkan: Das ist eine lange und vor allem gut überlegte Entscheidung, denn der KFC hängt mir sehr am Herzen. Ich hatte mehrere Beweggründe. Es macht keinen Spaß mehr, wenn an jeder Front im Verein Kleinkriege herrschen. Irgendwo fehlt mir zu manchen Leuten auch das Vertrauen. So kann man nicht erfolgreich arbeiten. Ich ziehe das Ding jetzt aber noch bis zum Saisonende durch und will mich mit dem Klassenerhalt verabschieden.

Der Zeitpunkt und die Art und Weise der Bekanntmachung hätte aber besser gewählt sein können, oder?

Tekkan: Ich bin ein geradliniger Mensch und wollte so früh wie möglich für den Verein Klarheit schaffen, damit die Verantwortlichen für die neue Saison den Posten besetzen können. Wenn Geradlinigkeit unglücklich ist, dann muss ich das so akzeptieren nach vier Jahren harter Arbeit für den Verein. Natürlich habe auch ich Fehler gemacht. Aber ich denke, dass zwei Aufstiege zuvor kein Sportlicher Leiter in den vergangenen Jahren vorzuweisen hat.

Hat ihr Rücktritt auch was mit den Rücktrittsgedanken von Präsident Lakis zu tun?

Tekkan: Definitiv nicht, denn die Entscheidung von Herrn Lakis steht noch nicht fest, meine hingegen schon. Ich habe meine Entscheidung unabhängig davon getroffen.

Sie sind Eigentümer einer Immobilienfirma. Kann der Klub noch mit Ihnen als Sponsor oder Berater rechnen?

Tekkan: Der Verein hängt mir sehr am Herzen, und wenn ich gebraucht werde, stehe ich den Verantwortlichen immer mit Rat zur Seite.