KFC Uerdingen Fan-Liebe: Harald Grassen erwirbt Dauerkarte auf Lebenszeit
Der langjährige KFC-Fan und Verwaltungsrat Harald Grassen hat die Dauerkarte auf Lebenszeit erworben — auch für seinen Sohn.
Krefeld. Zur Grotenburg kann Harald Grassen mit dem Fahrrad kommen. Er wohnt nur wenige Kilometer entfernt in Oppum, zusammen mit seiner Frau Ute und Sohn Moritz. Und auf dem Rad prangt natürlich ein Aufkleber des KFC Uerdingen, dem Verein seines Herzens. Grassen ist ein eingefleischter Fan, das kann man ohne Übertreibung behaupten. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass der Krefelder als einer der ersten die Dauerkarte auf Lebenszeit erworben hat — für 1905 Euro, in Anlehnung an die Vereinsgründung.
Im Fußball soll es ja so etwas wie ewige Liebe geben. Der KFC hat eine limitierte Dauerkarten-Ausgabe von 111 Exemplaren kreiert. Sie gilt für alle Ligen und für Steh- wie Sitzplätze. Man weiß ja nie, wo es mit dem KFC Uerdingen in Zukunft so hingeht. Mehrere Dutzend Interessenten sollen sich bereits gefunden haben. KFC-Vorstand Nikolas Weinhart sagt über die Idee: „Wir wollen den Fans etwas zurückgeben. Wir haben einen guten Weg eingeschlagen.“
Der 50-jährige Grassen ist seit den 1970ern ein ständiger Gast in der Grotenburg. Seit mehr als 40 Jahren also, seit 1992 ist er zudem Mitglied, heute sitzt der Postbank-Angestellte sogar mit im Verwaltungsrat. Er redet und hört mit, wie es mit seinem Lieblingsverein weitergeht. In jungen Jahren nahm ihn sein Vater noch mit zum FC Bayer 05 Uerdingen. 1983 gründete Harald den Fanclub „Golden Eagles“, den es aber nicht mehr gibt. Heute ist sein Sohn Moritz dabei, geboren im Jahr 2000, und seit der Geburt schon KFC-Mitglied. So wird Vereinsliebe vererbt.
Auch er, der Schüler des MSM-Gymnasiums in Fischeln, hat gleich eine lebenslange Dauerkarte erhalten. Beide bekamen ihre Tickets von den Vorständen Weinhart und Frank Strüver überreicht. Tradition wird in der Familie Grassen groß geschrieben. Harald Grassens Motivation ist schnell erklärt: „Wer kann schon mit Inbrunst sagen, dass man lebenslang zum Fußball geht? Es geht um maximale Solidarität. Man kann es nicht wirtschaftlich begründen.“ Es muss also Liebe sein.
Der KFC hat die Familie sozusagen zusammengebracht. Vor etwas mehr als 30 Jahren, Grassen erinnert sich noch gut, lernte er seine Frau Ute bei einem Heimspiel im November 1986 kennen. Der FC Bayer schlug den VfL Bochum 3:1. Es war für Grassen ein schöner Abend in doppelter Hinsicht. Seine Frau jedoch hat auf eine Karte verzichtet, sie geht nur sporadisch mit, anders als der Sohn: „Jetzt, wo die Karte da ist, gehe ich zu jedem Spiel.“
Grassen hat nun freie Platzwahl, so lange der KFC Fußball spielt. Ein Sitzplatz jedoch kommt für ihn vorerst nicht in Frage: „Erst wenn ich alt und gebeugt bin, setze ich mich hin.“