KFC Uerdingen Horst Riege — der Mann für alle Fälle

Der 62-Jährige ist beim KFC der Hansdampf in allen Gassen. Sonntag geht es nach Kapellen.

KFC Uerdingen: Horst Riege — der Mann für alle Fälle
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Der Arbeitstag von Horst Riege beginnt um 9 Uhr morgens und endet gegen 20 Uhr. Manchmal, so erzählt der 62-Jährige, klingelt sein Telefon auch noch am späten Abend. Alles dreht sich um den KFC Uerdingen. Und der Sportliche Leiter und frühere Defensivspieler des FC Bayer Uerdingen ist als Bindeglied zwischen Mannschaft und Vorstand immer mittendrin. Er hat in diesen Tagen viele Aufgaben zu erledigen. Riege räumt sich extra ein paar Minuten frei, um mit der WZ zu sprechen. Er sitzt in seinem Büro in der Geschäftsstelle. Das Tagesgeschäft darf nicht ruhen. Der Ablauf ist dicht getaktet.

Ob Anfragen, Autogrammwünsche, Vorbereitungsspiele, Spielersuche oder einfach mit den Trainern mal über die nächsten Gegner sprechen — Riege ist in viele Angelegenheiten eingebunden, oft auch über den sportlichen Bereich hinaus. Doch diesen gilt es natürlich weiter zu beobachten, seit der KFC Cheftrainer Michael Boris beurlaubt hat und als Übergangstrio auf Riege, Gerd Gotsche und Frank Döpper vertraut. Eine interne Lösung, die zur Dauerlösung bis zum Sommer werden könnte. Riege sagt: „Wir haben in Gerd Gotsche und Frank Döpper zwei gute Trainer. Die werden es weiter machen, bis wir einen neuen Trainer vorgestellt haben.“ In den vergangenen Tagen herrschte diesbezüglich Ruhe im Verein. Keine offiziellen Auskünfte zur Trainerfrage. Es gibt nichts zu sagen. Das heißt auch: Alles bleibt erst einmal, wie es ist. Zu seiner zeitaufwändigen und vielfältigen Tätigkeit sagt Riege: „Ich habe ein Ohr für alle Sorgen. Aber ich bin ein KFC-ler. Wir arbeiten hier alle im Team.“

Weggefährten schätzen Riege als loyalen Typen mit einer offenen und ehrlichen Art. Ein Arbeiter für die Sache, so wie er es früher auf dem Platz schon war. Friedhelm Funkel sagt über ihn: „Er ist ein Supertyp. Ein besessener Liebhaber des Fußballs.“

Zwischendurch mal ein belegtes Brötchen und einen Kaffee, am Nachmittag geht es dann zum Training an die Grotenburg. Riege schaut zu oder streift den Trainingsanzug bei Bedarf noch einmal über. Riege ist derzeit der Mann für alle Fälle. Er sagt: „Ich spiele nicht den Lehrer, stehe aber als Ansprechpartner bereit.“

Nach der Niederlage im Spitzenspiel gegen den Wuppertaler SV sind die Fronten im Rennen um den Aufstieg erst einmal geklärt. Der KFC hofft auf eine Schwächephase des Tabellenführers. Sonntag geht es für die Krefelder zum SC Kapellen-Erft. Gerd Gotsche, der am Sonntagmorgen noch die A-Junioren im Niederrheinpokal gegen RW Essen betreut, sagt: „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen. Das ist unsere Pflicht. Es geht jetzt darum, Ruhe zu bewahren. Wir sind auf Schützenhilfe angewiesen.“ Immerhin sind die zuletzt angeschlagenen Timo Achenbach und Stammtorwart Daniel Schwabke wieder im Training. Ob sie Sonntag in der Startaufstellung stehen, will Gotsche erst Samstag entscheiden.