Keine Zuschüsse für Fanprojekt beim KFC
Weil sich die Stadt Krefeld nicht an der Betreuung der Anhänger beteiligt, zahlen der DFB und das Land NRW nichts.
Krefeld. Das Fanprojekt des KFC Uerdingen steht in den Startlöchern. Dafür soll am Mittwoch, 21. November, der „Supporters-Club Krefeld“ als Trägerverein des Projekts gegründet werden. Momentan werden dazu letzte Vorbereitungen getroffen. Zu klären gibt es zum Beispiel noch Fragen bezüglich der Satzung und finanzieller Regelungen mit dem Finanzamt.
Dass sich die Stadt Krefeld aufgrund der angespannten Haushaltslage nicht an der Finanzierung des Fanprojektes beteiligen wird, hat Nachteile bei der Finanzierung des Projekts. Zuschüsse vom Land Nordrhein-Westfalen und vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) fließen nur, wenn sich die Kommune beteiligt. Der DFB wünscht sich eine Förderung in Höhe von je 47 500 Euro durch alle drei Parteien. Nur dann sei gewährleistet, dass ein Fanprojekt zwei hauptamtliche Mitarbeiter trägt und der Verband ein Qualitätssiegel erteilt.
Daher wird das KFC-Fanprojekt „eine Nummer kleiner“ starten und ist vorerst auf Sponsoren angewiesen. „Wir haben einige gute Gespräche mit potenziellen Sponsoren geführt. Erst einmal reicht es auch, wenn sich einige ehrenamtlich einsetzen“, sagt Dirk Lumme. Der Betreuer beim KFC Uerdingen arbeitet gemeinsam mit dem Fan-Beauftragten Matthias Finken maßgeblich an der Realisierung.
Das oberste Ziel des Fanprojekts ist die Gewaltprävention. Vor allem soll die Zusammenarbeit und Kommunikation mit der Polizei weiter verbessert werden. Ferner sollen die Bindung von Jugendlichen an den Verein gefördert und Auswärtsfahrten organisiert werden. „Die Schüler sollen nicht mehr mit dem Schulticket im Zug zu den Auswärtsspielen fahren, sondern im Bus oder betreut anreisen können“, sagt Lumme.
„Wir finden das Projekt sehr gut, haben es von Anfang an unterstützt. Ich hoffe, dass es vernünftig startet. Der soziale Aspekt ist für mich ganz wichtig“, sagt KFC-Präsident Präsident Agissilaos „Lakis“ Kourkoudialos.
Das Fanprojekt möchte für die Jugendlichen sozialpädagogische Arbeit leisten. Auch in Notlagen soll geholfen werden, beispielsweise mit Schuldnerberatung oder rechtlichem Beistand.
Besonders wichtig wäre die Umsetzung, wenn der Regionalliga-Aufstieg gelingt. In dieser Spielklasse sind vierstellige Zuschauerzahlen fast üblich, das Konfliktpotenzial entsprechend größer als in der Oberliga. Daher besitzen Vereine wie Rot-Weiß Oberhausen und der Wuppertaler SV schon lange Fanprojekte. „Das Fanprojekt zielt natürlich auf eine Zeit in der Regionalliga. Wenn es mit dem Aufstieg nicht klappen sollte, fahren wir das Fanprojekt etwas kleiner“, sagt Lumme.