KFC: Die Zugänge überzeugen
Beim 1:1 gegen Schalke II machen vor allem Aydin und Mentizis ein gutes Spiel.
Krefeld. Mit großen Erwartungen waren die Verantwortlichen des KFC Uerdingen in das erste Saisonspiel der Fußball-Regionalliga am Samstag gegangen. Jung, dynamisch, lauf- und zweikampfstark — mit diesen Attributen sollten die Spieler verloren gegangenes Vertrauen bei den Fans zurückgewinnen. „Alle müssen an einem Strang ziehen, dann entsteht eine Dynamik, die positiv ist“, hatte Trainer Murat Salar wenige Stunden vor dem Anpfiff gegen die U 23 des FC Schalke 04 gesagt. Nach 90 Minuten und einem 1:1-Remis durften Salar und Präsident Lakis zufrieden feststellen: Das Vorhaben war schon beim ersten Duell aufgegangen.
Von Beginn an ran durften Aliosman Aydin und Athanasios Mentizis. Die beiden Offensivspieler waren zwei von fünf Zugängen, die in der Startaufstellung standen. Alle hinterließen einen guten Eindruck. Aydin wühlte im Offensivzentrum wie ein klassischer Mittelstürmer, holte den Freistoß vor dem durch ihn erzielten Führungstreffer heraus. Hereingebracht wurde der Ball von Mentizis, der auf der rechten Seite mit Sebastian Hirsch ein starkes Spiel ablieferte.
Auch wenn es nur eine Kleinigkeit zu sein scheint: Aydin und Mentizis waren sich nicht dafür zu schade, am Sonntag gegen den B-Ligisten RSG Verberg/Gartenstadt (17:0) aufzulaufen. Derartige Freundschaftsspiele sollen ebenfalls helfen, zerschlagenes Porzellan wieder zu kitten. „Natürlich hätte ich gerne gegen meinen Ex-Trainer Jürgen Luginger getroffen“, sagte Mentizis und sprach damit die Szene in Durchgang zwei an, in der er, alleine vor dem Schalker Tor stehend, in letzter Sekunde am Torschuss gehindert wurde. Freigespielt wurde er in dieser Szene von Dominik Oehlers, der kurz nach der Halbzeit ebenfalls mit großer Geschwindigkeit auf dem Weg zum Tor an Schalkes Torwart Wellenreuther scheiterte.
Im 4-1-4-1-System des KFC agierte in Fabio Fahrian ein weiterer Zugang im zentralen Mittelfeld. Während Mentizis, Oehlers, Aydin und der wiedergenesene El Houcine Bougjdi in der Offensive ihre starken Szenen hatten, stopfte der Neffe von Wolfgang Fahrian an der Seite von Patrick Ellguth in der Defensive eifrig die Löcher.
Diese waren vor allem nach der Roten Karte gegen Rico Weiler entstanden. Der Innenverteidiger hatte bis zu seiner umstrittenen Herausstellung an der Seite von Ioannis Alexiou eine souveräne Partie ohne groben Schnitzer abgespult. Die beste Leistung in der Defensive bot aber Rechtsverteidiger Sebastian Hirsch. Bereits nach zwei Minuten setzte der Zugang einen Freistoß knapp vorbei. In der Folge kurbelte er das Spiel über die rechte Seite immer wieder mit an und präsentierte sich in der Defensive lauffreudig und zweikampfstark. Mit seiner Rettungsaktion per Fallrückzieher kurz vor der Linie sorgte er zudem für Jubel in der Grotenburg.
Ohne Frage, die neuen Spieler überzeugten auf ganzer Linie. Da verwunderte es auch nicht, dass Stammkräfte der Vorsaison wie Issa Issa und Moses Lamidi mit der Bank vorliebnehmen mussten. „Die Saison ist noch lang, ich werde meine Einsatzzeiten bekommen“, sagte Issa am Rande des Testspiels in Verberg ohne Groll. Drei Tore von ihm, drei von Giacomo Serrone und fünf von Tim Knetsch beim Test gegen die RSG Verberg/Gartenstadt lassen hoffen, dass der KFC auch in der Breite gut aufgestellt ist.