Fußball KFC schielt auf Tabellenführung
Krefeld · Trainer Krämer ruft zu Wachsamkeit auf vor Unterhaching.
Wer sich noch an den 29. Juli dieses Jahres zurückerinnert, der hat Szenen wie diese vor Augen: Ballsichere Fußballer aus Unterhaching in rot und blau gekleidet, die mit hohem Tempo das Mittelfeld in Richtung Uerdinger Tor durchquerten. Man sah auch KFC-Spieler ganz in weiß gekleidet, die irgendwie immer einen Schritt zu spät kamen. Die Abstände stimmten nicht. Die Mannschaft hatte keine Kontrolle über das Geschehen. Es ging alles irgendwie viel zu schnell. Am Ende stand es 3:1 für die Gäste. Und Anhänger, Beobachter und Spieler sahen sich einer harten Realität ausgesetzt: würde diese Mannschaft den hohen Ansprüchen in der 3.Liga genügen?
Trainer Stefan Krämer: „Sie sind eine spielstarke Mannschaft“
Fünf Monate später sieht die Realität so aus: Der KFC ist Tabellendritter, Unterhaching ist Tabellenfünfter, fünf Zähler hinter den Uerdingern und spielt am Sonntag ab 13 Uhr gegen die Krefelder um die Frage, ob die Münchner im Aufstiegskampf bei einer Niederlage abreißen lassen müssen. Der KFC hingegen könnte vor Beginn der Winterpause die Spitzenposition übernehmen. Unterhaching hat mit seinem erfrischenden Fußball für gute Unterhaltung gesorgt in der Hinrunde. Sie haben sich spektakuläre Duelle mit vielen Treffern geliefert. Sie haben Carl-Zeiss Jena in einem Hin und Her-Spiel mit 5:4 bezwungen, sie haben den Kaiserslauterner Trainer Michael Frontzeck beim 5:0 aus dem Amt geschossen.
KFC-Trainer Stefan Krämer sagt: „Sie sind schwer zu kontrollieren. Es ist eine spielstarke Mannschaft. Sie hebt sich ein bisschen ab von der Liga.“ Unterhaching ist ein Team, das einen Kombinationsfußball favorisiert, ganz anders als viele Mitbewerber, die sich einem Umschaltfußball verschrieben haben, der gleichzeitig die meist gelehrte Stilform im deutschen Fußball ist. Die Münchner haben die meisten Tore geschossen (38), aber auch schon elf Mal Unentschieden gespielt, was die Bilanz schmälert. Doch Krämer warnt: „Sie spielen schon ewig zusammen, haben ein sehr variables Positionsspiel. Wir brauchen zwei starke Halbzeiten, um dort zu bestehen.“ Einen Durchhänger wie zuletzt in Wiesbaden sollten sich die Krefelder nicht mehr erlauben.
Der Einsatz von Innenverteidiger Dominic Maroh ist fraglich
Ob Krämer den am Knie angeschlagenen Innenverteidiger Dominic Maroh aufs Feld schickt, ist unsicher: „Gegen die flinken Hachinger muss man sehr beweglich sein.“ Möglich daher, dass Robert Müller erneut von einem Ausfall profitiert und sein drittes Spiel in Folge mit wechselnden Partnern bestreiten könnte, diesmal neben Kapitän Christopher Schorch.
In jedem Fall hat Trainer Krämer für das Spiel zu hoher Wachsamkeit aufgerufen. Wohl aber hat der 51-Jährige in seinen Studien über den Gegner auch eine Schwachstelle ausgemacht: „Wir müssen die Momente erwischen, die sie nach einem Ballverlust brauchen, um wieder in die stabile Grundordnung zurück zu kehren.“