Fußball Positive Bilanz trotz widriger Umstände

Krefeld · Drittligist KFC Uerdingen zeigt sich von schlechten Trainingsbedingungen unbeeindruckt.

Trainer Daniel Steuernagel (l.) und Manager Stefan Effenberg fanden mit dem KFC in Vorst Unterschlupf.

Foto: Samla

„Es ist eben, wie es ist“, sagt Daniel Steuernagel. Die widrigen Trainingsbedingungen, die der KFC Uerdingen in der Grotenburg vorfindet, will der Trainer des Fußball-Drittligisten gar nicht mehr so sehr kommentieren. Beim SV Vorst haben die Krefelder erst einmal einen Unterschlupf gefunden, der sie zufriedenstellt. Am Freitag Morgen will der KFC das Abschlusstraining noch einmal auf dem matschigen Boden in der Grotenburg durchführen. Dann geht es in den Flieger Richtung Dresden, vor dort aus mit dem Bus nach Chemnitz, wo am Samstag der nächste Gegner wartet.

Verantwortliche ziehen
den Hut vor den Spielern

Als ein Alibi haben Teamchef Stefan Reisinger und Steuernagel die Trainingsbedingungen oder die fremde Heimstätte in Düsseldorf in den vergangenen Wochen nie geltend gemacht, was einerseits auf einen gesunden Sportsgeist hinweist, zum anderen aber auch wenig Grund dafür vorlag, um Erklärungen für Misserfolg ins Feld zu führen, die nichts mit dem Sportlichen zu tun haben. „Wir leben es vor. Wir ziehen den Hut vor den Spielern. Sie ziehen durch“, sagt Steuernagel.

Die Bilanz der Uerdinger seit der Entlassung des Trainers Heiko Vogel Ende September ist positiv. Sieben Partien, vier Siege, ein Remis, zwei Niederlagen. Erst Reisinger allein mit einem Sieg und einem Unentschieden, dann im Duett mit Steuernagel – es könnte wahrlich schlechter laufen.

Auswärts hat der sich der KFC durch den Erfolg in Würzburg sogar unter die ersten Fünf der Liga vorgearbeitet. „Das ist eine sehr vernünftige Bilanz“, sagt Daniel Steuernagel.

Stefan Reisinger, der im Internet auch die Prognosen über seinen KFC für die nächsten Wochen verfolgt, sagt: „Es wird uns auf dem Papier nicht so viel zugetraut.“ Da wolle man natürlich zeigen, was man kann. Als Tabellenzwölfter liegt der KFC nur sechs Punkte hinter dem dritten Platz.

Defensiv stabil, mit
Nadelstichen im Angriff

Nur in den Partien gegen den MSV Duisburg und den 1. FC Kaiserslautern waren die Uerdinger seit dem Vogel-Abschied auf verlorenem Posten. Gegen den Spitzenreiter aus der Nachbarschaft zeigte sich, dass die Mannschaft in engen Spielen auf hohem Niveau noch nicht sattelfest ist. Gegen den FCK standen die Krefelder von Beginn an neben sich und verteidigten nicht als Mannschaft. Bei den Siegen in Würzburg und bei 1860 München aber zeigte der KFC solide Vorstellungen, defensiv stabil, mit Nadelstichen im Angriff, ohne zu glänzen. Das reichte. Man sieht auch: Bringt der KFC seine individuelle Klasse auf den Platz und steht defensiv gut, ist er nur schwer zu schlagen.

Die 3. Liga, in den Augen vieler Beobachter eher durch körperliche Faktoren und Zweikampfhärte geprägt, und weniger durch spielerische Kunst, macht ohnehin einen eher ausgeglichenen Eindruck. Mit zwei Siegen in Folge klettert man schnell um ein einige Plätze nach oben. „Wir müssen vorne noch besser die Bälle behaupten. Wir haben viel Geschwindigkeit. Es ist immer schön, wenn man gewinnt und trotzdem noch Luft nach oben hat“, sagt Steuernagel.