KFC Uerdingen KFC-Tabellenführung als frühes Weihnachtsgeschenk
Der KFC Uerdingen siegt mit überzeugender Darbietung 5:0 gegen SW Essen, ist wieder Tabellenführer und feiert heute Abend.
Krefeld. Weihnachtsgeschenk ist schon da Krefeld. Mit einem Lächeln im Gesicht schritt Nikolas Weinhart durch die Katakomben der Grotenburg — auf dem Weg in den Spielertrakt und zur Trainerkabine war er nach dem 5:0-Heimsieg seines KFC Uerdingen frohgelaunt. Den wartenden Journalisten rief er zu: „Es war toll. Das Weihnachtsgeschenk ist schon da.“
Auch Vorstandskollege Frank Strüver war sichtlich angetan von der Aufführung des neuen Tabellenführers in der Oberliga. Eine Woche vor Weihnachten. Und gerade noch rechtzeitig vor der nun beginnenden zweieinhalb Monate dauernden Winterpause: „Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie ein Ziel hat und will. Es ist ein gutes Wochenende.“
Diesem Eindruck konnte man sich als einer von 1410 Zuschauern nicht erwehren. Die Leistung der Uerdinger vor allem in den ersten 45 Minuten war mit dem Wort überzeugend noch untertrieben beschrieben. Es war auch die Antwort auf die Vorlage, die der bisherige Spitzenreiter Schonnebeck am Vorabend geliefert hatte, als er spektakulär in Ratingen mit 3:6 unterging. Und so kam KFC-Trainer André Pawlak auf der Pressekonferenz auch nicht daran vorbei, seiner Mannschaft erneut ein Kompliment zu machen: „So tritt man auf, wenn man aufsteigen will. Der Verein und das Team sind auf einem super Weg.“
Die souveräne und dominante Darbietung auf dem Rasen war überdies auch ein Signal, dass sich die Fußballer nicht von den Misstönen der vergangenen Tage — die Kritik des Präsidenten Mikhail Ponomarev an seinem Vorgänger Lakis auf der Mitgliederversammlung und dessen Gegenangriff nur einen Tag später — beeindrucken lassen. Pawlak: „Das tangiert die Spieler nicht. Das ist Vergangenheit. Das sollen die Leute klären, die dafür verantwortlich sind.“
Die Tabellenführung nach nun 18 Spielen, dazu noch eine Partie in der Hinterhand gegen Hilden, das war für den Trainer eine „schöne Begleiterscheinung: Wir hatten keinen Bock, jetzt zwei Monate auf die Tabelle zu gucken und Zweiter zu sein.“ Leon Binder sagte: „Es ist ein gutes Gefühl. Wir haben unsere Pläne mit Leben gefüllt. Mit Demut gehen wir in die Pause. Wir wollen und dürfen nicht nachlassen.“
Die Essener Fußballer des ETB Schwarz-Weiß dagegen schauten sich schon nach 31 Spielminuten bedröppelt an. Da lagen sie bereits hoffnungslos mit 0:4 zurück. Der KFC ließ den Ball vor allem in einer „brillanten ersten Hälfte“ (Pawlak) laufen, war immer einen Schritt schneller, im Kopf und mit den Beinen. Das Flügelspiel mit Timo Achenbach über links und Johannes Dörfler über rechts funktionierte sehr gut.
Die Gäste kamen kaum nennenswert in gefährliche Positionen. Pascal Schmidt (5.), Johannes Dörfler (15.), Danny Rankl (23.), Patrick Ellguth (31.) und Tanju Öztürk (72.) trafen in einem einseitigen Spiel ins Ziel.
Das letzte Wort am Samstagabend hatte Essens Trainer Damian Apfeld: „Es ging uns irgendwann nur noch um Schadensbegrenzung. Wir waren heute eine bis zwei Klassen schlechter als der KFC.“ Die Stimmung auf der KFC-Weihnachtsfeier heute dürfte daher heiter werden.