KFC-Trainer Albayrak wirft drei Spieler raus

Nach dem Trainerwechsel beim KFC Uerdingen wird der Kader nun kräftig ausgedünnt. Fans sollen besänftigt werden.

Ex-Kapitän Kosi Saka (Bild 1) und Ex-Profi Assimiou Touré (Bild 2) erhielten am Montag die Kündigung. Der dritte Spieler ist unklar, es könnte Benjamin Baltes (Bild 3) sein.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Der neue Trainer des KFC Uerdingen, Erhan Albayrak, hat seinen markigen Worten nach der 0:4-Pleite gegen die Sportfreunde Siegen am Montag Taten folgen lassen. Der Fußball-Regionalligist hat am Montag drei Spieler vorläufig beurlaubt. Ex-Kapitän Kosi Saka und Ex-Profi Assimiou Touré brauchen vorerst nicht mehr an der Grotenburg aufzukreuzen und wurden vom Verein aus freigestellt. Nach WZ-Informationen soll ein dritter Spieler rausgeworfen worden sein. Über diesen Namen schwiegen sich Präsident Lakis und Albayrak am Montag Abend am Rande des Trainings aber aus.

Ex-Kapitän Kosi Saka (Bild 1) und Ex-Profi Assimiou Touré (Bild 2) erhielten am Montag die Kündigung. Der dritte Spieler ist unklar, es könnte Benjamin Baltes (Bild 3) sein.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Albayrak hatte bereits kurz nach dem Spiel am Samstag angekündigt, sich von Spielern zu trennen, die nicht voll mitziehen und sich nicht voll in den Dienst der Mannschaft stellen würden. Das wiederholte der 36-Jährige am Montag im Gespräch mit der WZ. „Diese Spieler sind freigestellt, da sie den eingeschlagenen Weg nicht mitgehen wollen“, sagte der Trainer.

Ex-Kapitän Kosi Saka (Bild 1) und Ex-Profi Assimiou Touré (Bild 2) erhielten am Montag die Kündigung. Der dritte Spieler ist unklar, es könnte Benjamin Baltes (Bild 3) sein.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Auf der Gegenseite herrschte bei Kosi Saka Montagabend aber viel Verwirrung, was denn nun Sache ist. „Ich habe einen Anruf von Ersan Tekkan bekommen, dass ich am Montag nicht zum Training kommen brauche. Einen Grund dafür konnte er mir nicht nennen“, sagte Saka gegenüber der WZ. Der Ex-Kapitän wollte sich aber aus Respekt vor der Mannschaft und dem Verein nicht weiter dazu äußern. „Ich warte auf einen weiteren Anruf und eine Erklärung, sollte ich tatsächlich freigestellt sein.

Neben Saka und Touré fehlten auch Benjamin Baltes und Norman Jakubowski am Montag Abend beim Training. Jakubowski schrieb eine Klausur an der Universität. Ob Baltes der dritte freigestellte Spieler ist, bleibt unklar. Albayrak wollte sich zu diesem „sensiblen Thema“ nicht weiter äußern. Ein klares Dementi gab es aber nicht.

Doch auch ohne die vier Akteure war beim Training ordentlich Feuer drin — so wie Albayrak es ebenfalls vorher angekündigt hatte. Co-Trainer Murat Salar dirigierte die Mannschaft im Spiel auf dem Großfeld lebhaft. Und die Spieler grätschen, gestikulierten lautstark und machten Tempo. Zum Schluss des Trainings unterhielt sich der neue Kapitän Burak Kaplan noch lange mit Albayrak. Da waren Philip Erkes und Dennis Lerche gerade in der Kabine verschwunden.

Die beiden A-Jugendlichen werden bis zum Saisonende mit dem Regionalliga-Kader trainieren. „Wir haben den Spielern klar gemacht, dass jeder hier seine Chance hat, sich zu beweisen. Dies darf aber nicht bloß aus dem Mund kommen, sondern muss auch auf dem Platz zu sehen sein“, sagte Albayrak, und ergänzte: „Wenn wir absteigen, dann mit Würde und Charakter.“ Der Ex-Spieler meint weiterhin, dass viele Spieler nicht fit sind, was sich auch nach dem Spiel am Samstag an messbaren Werten ablesbar gewesen sein soll.

Die einschneidenden Maßnahmen sollen wohl auch dazu führen, die Fans zu besänftigen und zurück ins Stadion zu locken und so dringend notwendige Einnahmen zu generieren. Am Samstag waren nur knapp 1500 Besucher in die Grotenburg gekommen. Albayrak hatte bereits am Samstag im Gespräch mit Anhängern, die zum Teil aus der Ultra-Szene kommen, die Wogen zu glätten. „Ich habe Fans gesehen, die im roten Bereich sind. Das ist aber auch klar, denn dieser Verein droht gerade kaputt zu gehen, und nur wir als Mannschaft können das ändern“, sagte der Trainer am Montag. Den besonders frustrierten Fans riet Albayrak, ein Spiel nicht ins Stadion zu kommen, um ein wenig vom aufgestauten Frust loszuwerden. Richtig intakt kann die Beziehung Fans und Mannschaft aber nur werden, wenn die Leistung auch auf dem Platz zu sehen ist — und das nicht nur beim Training.