KFC trifft in der zweiten Hälfte

Erst spät kommt das „kleine Derby“ der Uerdinger gegen Bösinghoven in Schwung.

Krefeld. Der KFC Uerdingen hat auch das zweite Nachbarschaftsduell innerhalb von vier Tagen für sich entschieden. Die Uerdinger entschieden das „kleine Derby“ gegen den TuS Bösinghoven mit 3:0 (0:0) für sich. Für das „Heimteam“ aus Bösinghoven sorgte die Kulisse im Grotenburg-Stadion von 1186 für einen neuen Vereinsrekord. In dieser Oberliga-Saison, wenn der KFC Heimrecht hat, fanden allerdings noch nie weniger Zuschauer den Weg in die Grotenburg.

Der KFC dominierte dank eines aggressiven Pressings die erste Viertelstunde — eine Phase, in der die Mannschaft von Trainer Eric van der Luer bisher auch noch nie ein Gegentor hinnehmen musste. Es sprangen gegen die gut gestaffelte Bösinghovener Defensive aber lediglich vier Ecken heraus. In der 18. Minute stockte den meisten Besuchern der Atem, als KFC-Keeper Sascha Samulewicz sein Tor verlassen hatte und der A-Junior Darius Strode aus gut 40 Metern knapp vorbei schoss.

Die Uerdinger näherten sich über Uzun (20.), Nimptsch (24.) und Issa (26.) langsam dem gegnerischen Tor. Doch letztlich bekam irgendein TuS-Akteur immer ein Bein dazwischen. Wie in vielen Derbys zuvor, wurde es in den letzten Minuten vor der Pause hitziger. Bei einem Foul an El Houcine Bougjdi verletzte sich Bösinghovens Boubacar Coulibaly selber. Er musste mit einem Schienbeinbruch vom Platz (42.). Den fälligen KFC-Freistoß von Issa Issa konnte TuS-Torhüter Oliver Seibert parieren. Nur eine Minute später hämmerte Issa den Ball von der Strafraumgrenze an die Latte, Emrah Uzun schob den Abpraller über die Linie. Doch das Schiedsrichtergespann entschied beim Nachschuss auf Abseits. Auf der Gegenseite wurden Bösinghovener Vorstoße immer wieder durch taktische Fouls gestoppt, wie bei Kortes Foul an Pranjes, für das der Uerdinger zu Recht Gelb erhielt (44.).

Mit Wiederanpfiff sorgte der KFC durch Uzun (49.), Bougjdi (50.) und Saka (61.) für Gefahr. Doch auch TuS wagte sich vermehrt nach vorne. Eine Flanke von Bekim Kastrati setzte Darius Strode (64.) nur um Zentimeter links am Tor vorbei. Im direkten Gegenzug fiel das 1:0 für die Krefelder. Maik Kuta passte auf Jan Pirschel (65.), der wie gegen Fischeln von der Strafraumkante traf. In der Folge ließ der KFC nichts mehr anbrennen, blieb allerdings bei den eigenen Offensivbemühungen oft zu ungenau. Bis zur Schlussphase. Zunächste verwandelte der eingewechselte Benjamin Baltes (89.) einen Alleingang zum 2:0 und dann erhöhte auch noch Maik Kuta (90.) auf 3:0. „Ich bin sehr zufrieden heute, auch wenn das zweite Tor früher fallen muss“, sagte van der Luer. Tus-Coach Martin Stasch sagte: „Der Sieg des KFC geht in Ordnung. Bitter für uns ist, dass wir derzeit zu viele Ausfälle verkraften müssen.“