KFC Uerdingen KFC Uerdingen: Elf Stunden ohne Gegentor

Regionalliga-Primus KFC Uerdingen hat am Samstag die U23 von Borussia Dortmund zu Gast. Die nächste Chance, um sich vorne abzusetzen.

Foto: Jochmann

Krefeld. Es war keine Trainingswoche wie jede andere. Die Fußballer des KFC Uerdingen mussten zum einen für ihre Übungszwecke ihre gewohnte Umgebung verlassen und an die Anlagen am Sprödentalplatz umziehen, zunächst einmal übergangsweise, wie es aus dem Munde des Trainers Michael Wiesinger hieß. Der Rasen im „Trainingszentrum“ in Oppum, so der 44-Jährige, „brauche mal eine Erholung.“ Zwei Einheiten täglich, da bleibt in den Herbst- und Wintermonaten keine natürliche Spielfläche unverschont — das betrifft natürlich auch bald den anfälligen Rasen in der Grotenburg, wo bis Ende des Jahres noch vier Ligaspiele und das Pokalduell mit RW Oberhausen über die Bühne gehen sollen, beginnend am Samstag mit dem Heimspiel gegen die U23 von Borussia Dortmund.

Zweitens hat der Cheftrainer das Pensum in den vergangenen Tagen erhöht, die Intensität erhöht. Ziel sei es gewesen, noch mehr Konsequenz in den Aktionen zu zeigen. „Das Team hat wie immer gut mitgezogen“, berichtet Wiesinger, der an der Handlungsschnelligkeit seiner Fußballer arbeiten will, um „sich dann von den anderen Teams abzusetzen.“ Dies gelang in den zurückliegenden Wochen nicht, weil die Uerdinger mit dem Toreschießen geizten.

Dafür sind sie vor dem Duell am Samstag gegen den BVB seit so gut wie elf Stunden in der Meisterschaft ohne Gegentreffer, etwas mehr als sieben Spiele, beim Anpfiff 659 Minuten. Den Gegner schätzt Wiesinger hoch ein: „Es ist keine typische U23. Sie spielen schon sehr reif, sind sehr gut bei Standards. Gegen Wuppertal sind sie über ruhende Bälle ins Spiel zurückgekommen. Sie wollen aber auch gepflegt spielen.“ Dabei gehe es für den KFC darum, daheim ungeschlagen zu bleiben. Die letzte Liga-Niederlage vor eigenem Publikum datiert vom 3. April 2016 — 1:2 gegen Bocholt. Trainer war ein gewisser Jörn Großkopf. Das ist alles schon wieder sehr lange her.

Die letzten 20 Minuten gegen Düsseldorf, als die Mannschaft den Siegtreffer nicht mehr erzwingen konnte und fahrig wirkte, haben Wiesinger nicht gefallen: „Da hat der Glaube gefehlt, dass wir noch irgendwie das Tor machen können. Das Nicht-Treffen hat uns erdrückt. Das darf uns nicht passieren. Wir puschen uns gegenseitig. Wir müssen das positive Gefühl beibehalten.“

Die U23 des BVB, Vizemeister des Vorjahres, hat den Anspruch oben mitzuspielen, wie man aus Dortmund hört, aber nicht um den Aufstieg. Die Konkurrenz ärgern die Borussen aber gerne, wie die Saison gezeigt hat.