Gegen Bayern fehlt die Kompaktheit Der KFC Uerdingen fällt in alte Muster zurück

Krefeld · Bei der Niederlage des KFC Uerdingen gegen München lässt die Mannschaft ihre Kompaktheit vermissen. Dabei hatte man gehofft diese Probleme hinter sich gelassen zu haben.

Assani Lukimya (l.) war nach der Pleite gegen Bayern München II bedient.

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So richtig erklären konnte sich auch Verteidiger Assani Lukimya nicht, was da am Sonntagnachmittag zwischen 14 und 16 Uhr in der Düsseldorfer Arena vor seinen Augen geschehen war. „Wir sind fit und mit einem guten Gefühl ins Spiel gegangen, dann aber irgendwie nur dem Ball hinterhergelaufen“, sagte der 34-Jährige etwas reumütig. Seine Mannschaftskollegen beim KFC hatten da schon, als der Routinier den Journalisten noch geduldig ein paar Sätze in die Blöcke und Handys diktierte, kommentarlos den Tatort in Richtung der Kabinen verlassen. Keiner der Anwesenden außer Lukimya wollte eine Zeugenaussage treffen. Zu schlimm waren offenbar die Erlebnisse, zu angesäuert die Stimmung der Einzelnen für eine nüchterne Analyse aus dem Stegreif.

0:3 hatte da nach 57 Minuten auf der Anzeigetafel aus Sicht des KFC Uerdingen gestanden. Das heißt: Nach nicht einmal einer Stunde war die Partie gegen die U23 des FC Bayern München quasi schon verloren. Und das, nachdem die Krefelder im Herbst und in der Vorweihnachtszeit mehrere Schritte aus ihrer Krise getan hatten. Fünf Partien ohne Niederlage standen da seit dem Heimdebakel gegen den 1. FC Kaiserslautern, das in seiner Art und Weise stark an das 0:3 gegen die Münchner erinnerte. Dort eine Mannschaft, die forsch und ballsicher nach vorne spielte, dort der KFC, der behäbig auftrat und während der 90 Minuten keinen Zugriff auf die Gegner fand. Wie ein Rückfall in ein altes Muster. Ohne Durchsetzungsvermögen hatten sich die Krefelder auch im September gegen Waldhof Mannheim präsentiert, verloren 0:3. „Wir hatten ein ähnliches Problem wie gegen Bochum im Testspiel. Die Anordnung gegen die Raute im Mittelfeld hat nicht geklappt“, sagte Trainer Daniel Steuernagel.

Uerdingen begann defensiv, fand dennoch aber nicht wie in den fünf Spielen vor der Winterpause zu seiner Kompaktheit, die das Team ausgezeichnet hatte. Statt einer Doppelsechs war da diesmal Manuel Konrad, leicht davor ein eher offensiv denkender Patrick Pflücke. Einige Male kombinierten sich die Gäste bis in den Strafraum – wie beim 0:2 durch Oliver Batista Meier. „Wir haben es dann in der Halbzeit korrigiert. Mann gegen Mann über den ganzen Platz. Dann sehen wir gleich die Gelb-Rote Karte. Danach ging es nur noch um Schadensbegrenzung“, sagte Steuernagel. Der ins Mittelfeld zurückgezogene Mbom musste den Platz verlassen. Die Krefelder zogen sich nun bis an den eigenen Strafraum zurück, um zumindest die Räume im letzten Drittel abzudichten. Mit drei Innenverteidigern um Lukimya, Dominic Maroh und Jan Kirchhoff.

Die schwache Darbietung sollte kein Hinweis auf das Leistungsvermögen der kommenden Wochen sein, betonten die Beteiligten: „Wir brauchen ein ganz anderes Gesicht. Wir müssen eklig sein, gemeinsam gegen den Ball arbeiten, vorne die Bälle festmachen“, sagte Steuernagel. So habe man zuletzt Erfolg gehabt. „Es kommt jetzt auf die Reaktion an“, schaute Lukimya nach vorne.