0:2-Niederlage KFC Uerdingen: Die Lehren aus dem Test in Bochum

Uerdingen verschläft den Auftakt und unterliegt dem Zweitligisten mit 0:2. Zugang Rijad Kobiljar feiert ein ansprechendes Debüt.

Neuzugang Rijad Kobiljar forderte in seinem ersten Spiel gleich viele Bälle.

Foto: Revierfoto

Der KFC Uerdingen hat die Generalprobe vier Tage vor dem Wiederauftakt in die 3. Liga verpatzt. Beim Zweitligisten VfL Bochum verlor die Mannschaft um Teamchef Stefan Reisinger und Trainer Daniel Steuernagel verdient mit 0:2 (0:2). Zwei frühe Tore brachten den Gastgeber in Führung, der KFC wurde erst in der zweiten Hälfte besser und hätte nach einigen guten Umschaltsituationen durchaus ein Tor verdient gehabt. Reisinger: „Das Ergebnis geht in Ordnung. Bochum hat das in der ersten Halbzeit besser gemacht, da waren wir in den Zweikämpfen nicht so präsent, haben zu wenig gesprochen.“

Im Tor begann Lukas Königshofer, die Viererkette davor bestand aus Christian Dorda, Assani Lukimya, Dominic Maroh und Kevin Großkreutz. Dennis Daube und Manuel Konrad bildeten die Doppel-Sechs, davor spielten Osayamen Osawe und Boubacar Barry auf den Außen und Roberto Rodriguez im offensiven Mittelfeld. Vorne begann Tom Boere, bekam in den ersten Minuten aber kaum Ballaktionen.

Der KFC verschlief die Anfangsphase und wurde bei bitterkalten Temperaturen am Bochumer Ruhrstadion eiskalt erwischt. Nach einer Flanke von links stimmte die Zuordnung in der Defensive nicht, der Bochumer Danny Blum sprang dazwischen und musste den Ball nur noch einschieben – 1:0 (3.). Nur wenige Minuten später der nächste Treffer für die Gastgeber. Diesmal hatte Vitaly Janelt an der Strafraumgrenze zu viel Platz und konnte sich ohne Druck drehen. Sein Schuss schlug zum 2:0 unten links ein (7.). Trainer Daniel Steuernagel sagt: „Die Tore fallen da viel zu einfach. Da müssen wir einen besseren Übergabepunkt finden.“ Erst nach rund 15 Minuten wurden die Uerdinger wach und gestalteten das Spiel ausgeglichen. Offensivaktionen waren in der Folge aber Mangelware.

Wie angekündigt nahm das Trainerduo in der Pause eine komplette Rotation vor und brachte elf neue Spieler. Im Tor durfte René Vollath ran, die beiden Neuzugänge Edvinas Girdvainis in der Innenverteidigung und Rijad Kobiljar im Mittelfeld kamen auf ihre ersten Minuten im KFC-Trikot. Steuernagel: „Weil die Halbräume immer offen waren, haben wir uns zur zweiten Halbzeit etwas anders angeordnet.“ Uerdingen stellte auf drei Sechser um und machte die Mitte so kompakter.

Neben Jean-Manuel Mbom und Patrick Pflücke spielte Kobiljar im Zentrum und machte dabei einen guten Eindruck. Der 1,75 Meter große Bosnier war ein Aktivpunkt, forderte viele Bälle und trieb so einige Konterchancen an. „Er war engagiert und man hat gesehen, dass er Qualitäten hat. In einer Mannschaft, wo man noch keinen kennt, direkt den Ball haben zu wollen, ist positiv“, sagt Reisinger. Uerdingen machte so mehr Druck und verteidigte gut. Immer wieder boten sich Räume. Ein Tor wollte aber nicht mehr fallen, auch weil oftmals der letzte Pass fehlte. Pflückes Schlenzer ging knapp vorbei (57.), Kinsombis Abschluss landete in den Armen von Manuel Riemann.

Der Bochumer Schlussmann sorgte in der zweiten Halbzeit trotz ausbleibender Chancen für einen impulsiven Moment, als er sich gut zwanzig Minuten vor Schluss lautstark mit einem hinter ihm stehenden Bochumer Fan anlegte. Doch die Gemüter beruhigten sich anschließend, auf dem Platz passierte nicht mehr viel. „Die zweite Halbzeit war vom Engagement und vom Zweikampfverhalten viel besser. Ich denke schon, dass wir gute Chancen hatten“, sagt Reisinger. Steuernagel meint: „Wir müssen noch aktiver gegen den Ball arbeiten und die Räume besser belaufen. Das war in der ersten Halbzeit oftmals zu träge. Es muss viel mehr miteinander gesprochen werden.“