3. Liga KFC hofft auf Kiprits Instinkt
Krefeld · KFC-Trainer Stefan Krämer spricht vor dem Spiel gegen den SC Verl über den Tod von Diego Maradona und seine Gedankenspiele, um für mehr Offensivgefahr zu sorgen.
Der Tod des Fußball-Genies Diego Maradona hat natürlich auch einen Fußball-Liebhaber wie Stefan Krämer nicht unberührt gelassen. Mit Anfang 20 erlebte der KFC-Trainer die beste Zeit des Argentiniers auf dem Rasen, Ende der 1980er Jahre. „Er war für mich ein absolutes Idol. Zu dieser Zeit gab es keinen Besseren. Er war seiner Zeit weit voraus.“ Unvergessen sind die unwiderstehlichen Dribblings des Solokünstlers Maradona, wie er seine Bewacher reihenweise in die Irre führte. Einen solchen Mann würde sich jeder Fußballtrainer wohl gerne herbeiwünschen, gerade wenn sich die Mannschaft so schwer mit dem Toreschießen tut wie aktuell der Drittligist KFC Uerdingen.
Unnötige Niederlage – das wäre noch freundlich umschrieben für das Schlamassel, das die Krefelder am Dienstag beim 0:1 gegen den Halleschen FC erlebten. „Viel überlegener kann man in einem Spiel in der 3. Liga nicht sein“, sagt Krämer einen Tag vor der nächsten Aufgabe gegen den SC Verl. Der KFC vermochte es Druckphasen aufzubauen, den Gegner zurückzudrängen. Das kann man durchaus als Fortschritt im Vergleich zu früheren Zeiten der Saison bezeichnen. Über weite Strecken habe er die beste Saisonleistung seines Teams gesehen, sagte Krämer. Im Resultat aber stand eine Null.
Kein Punkt für den KFC. Nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit. „Diese Problematik haben wir nicht exklusiv. Ich hätte größere Sorgen, wenn wir erst gar keine Chancen erspielen würden“, sagt Krämer. Seit nun zwei Partien sind die Uerdingen ohne Torerfolg. Auch das gilt es am Freitagabend gegen Verl zu ändern.
Adriano Grimaldi könnte
eine Pause erhalten
Im Angriff kann sich Krämer eine Pause für seinen Stürmer Adriano Grimaldi vorstellen, der behutsam aufgebaut, nicht überlastet werden soll. Das sieht nach einer Chance als Neuner für Muhammed Kiprit aus, der mit immer noch vier Treffern bester Krefelder Schütze ist, seit fünf Spielen aber auch auf ein persönliches Erfolgserlebnis wartet. Ein Mann, der in den ersten Saisonspielen durch seine Abschlussstärke auffiel, der oft die richten Wege lief und richtig stand. Der 53-jährige Fußball-Lehrer Krämer sieht die Welt und sein Werk nicht durch einen Grauschleier, sondern betont das Gute, auf dem es aufzubauen gelte. Und derlei gab es ja auch Einiges zu beobachten. „Ich habe fußballerisch gute Dinge gesehen. Die Mannschaft ist in einer Top-Verfassung. Ab der 70. Minute waren wir dem Gegner körperlich und läuferisch klar überlegen.“ Die gute Kondition habe sich auf dem Platz ausgezahlt. Das dürfte auch dabei helfen, am Freitagabend das dritte Spiel binnen sechs Tagen zu bestreiten, erneut auf dem tiefen, eher an einen Rasen-Acker erinnernden, Fußballplatz in der Düsseldorfer Arena.
Gegner ist der Aufsteiger SC Verl. Am Dienstag trotzte die Elf von Trainer Guerino Capretti dem TSV 1860 München einen Punkt ab. Der Verein aus Westfalen ist sogar noch in der Lage, mit zwei Siegen aus seinen zwei Nachholspielen auf die Aufstiegsplätze vorzurücken. „Verl favorisiert den Ballbesitz, will Fußball spielen“, sagt Krämer mit viel Respekt in der Stimme. Hohes Pressing, viel Laufbereitschaft – darauf müssten sich die Uerdinger auf der Gegenseite einstellen.
Aus Gründen der Belastungssteuerung in der Drei-Spiele-Woche erwägt der KFC-Trainer auch einen oder mehrere Wechsel in der Startelf.