Fußball Dominic Maroh ist wieder eine Option

Krefeld · Routinier des KFC könnte am Samstag erstmals in dieser Saison in der Startelf stehen.

Dominic Maroh bei einem Auftritt in der vergangenen Saison.

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Als Dominic Maroh am 25. Mai um kurz vor 18 Uhr den Rasen des Wuppertaler Stadions am Zoo verließ, hätte er sich wohl nicht vorstellen können, dass es das letzte Pflichtspiel für fast ein halbes Jahr werden würde. Der damalige KFC-Trainer Heiko Vogel schickte für die Restspielzeit von drei Minuten Mario Erb aufs Feld. Es ging darum, die 2:1-Führung über die Zeit zu retten. Was dann auch gelang. Erb, der in der abgelaufenen Rückrunde schon nur noch Reservist war, verabschiedete sich im Sommer in Richtung Türkgücü München. Maroh, der Stammspieler, blieb. Doch seine Rolle als Abwehrchef war der Slowene los. Der 32-Jährige absolvierte seitdem kein einziges Pflichtspiel mehr für den Drittligisten aus Uerdingen. Das könnte sich jedoch am Samstag ändern, wenn der KFC in Würzburg Station macht. Denn die momentane personelle Situation der Krefelder erzwingt neue Lösungen. Die Innenverteidiger Jan Kirchhoff (5.Gelbe Karte) und Adam Matuschyk (Gelb-Rot) sind gesperrt.

Maroh erlebte in der vergangenen, vermaledeiten Rückrunde zusammen mit seinen Teamkollegen eine schwere Zeit. Wenig defensive Stabilität, individuelle Fehler vorne wie hinten, von denen man auch ihn nicht freisprechen konnte. Unter Ex-Trainer Vogel war er in der neuen Saison nicht mehr erste Wahl, zudem mit einem Rippenbruch Ende Juli längere Zeit außer Gefecht. Maroh musste auch noch mit ansehen, wie der KFC in Andreas Maxsö (der sich Ende August schon wieder Richtung Bröndby Kopenhagen verabschiedete) und Oliver Steurer zwei junge Innenverteidiger dazuholte. Der Routinier Maroh, ein gestandener Bundesliga- und Nationalspieler Sloweniens, musste mit der Ersatzbank oder gar Tribüne Vorlieb nehmen. Gegen Zwickau, Mannheim und Duisburg war er nicht einmal im Kader. Spielminuten in dieser Saison insgesamt: null.

Teamchef Stefan Reisinger und Trainer Daniel Steuernagel haben bei ihrer Amtsübernahme den Konkurrenzkampf neu ausgerufen. Jeder habe eine Chance, sich mit Leistung ins Team zu spielen. „Jeder hat es selbst in der Hand“, sagt Reisinger. Zuletzt aber favorisierte die Führung das Duo Kirchhoff/Lukimya. In den Testspielen gegen den VfL Bochum oder am vergangenen Donnerstag gegen Borussia Mönchengladbach leitete jedoch Maroh die Abwehr. „Er hat es sehr gut organisiert und viele Zweikämpfe gewonnen“, lobte Steuernagel nach dem 1:1 gegen den Bundesligisten. Reisinger fügt an: „Er hat einen großen Erfahrungsschatz und eine gute Kommunikation. Im Training hat er gut mitgezogen.“ Maroh sei wieder nah dran an der Startelf, so hört man.

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Ob es in Würzburg eine Vierer- oder Dreierkette geben wird, ließ der Teamchef am Wochenende noch offen. Aber auch Steurer ist eine Alternative für die Position in der Innenverteidigung. Und da ist ja auch noch die Frage, ob der zuletzt angeschlagene Assani Lukimya wieder vollumfänglich einsetzbar sein wird. Es gilt das Credo: „Wenn jemand seine Chance erhält, muss er auch zupacken“, so Reisinger.