3. Liga Kiprit – treffsicher und laufstark

Krefeld · Der Sommer-Zugang von Hertha BSC ist aktuell der treffsicherste Stürmer beim KFC Uerdingen.

Muhammed Kiprit ist mit vier Toren der treffsicherste KFC-Stürmer in der laufenden Saison.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Muhammed Kiprit kam im Sommer mit einer gewaltigen Tor-Empfehlung zum KFC Uerdingen. 19 Treffer in 26 Regionalligaspielen hatte der 21-Jährige saisonübergreifend für die Amateure von Hertha BSC erzielt. Die Quote in der Junioren-Bundesliga war sogar noch besser. 26 Tore in 29 Spielen der Saison 2017/18. Dazu der Meistertitel mit den A-Junioren des Hauptstadtklubs und der Torschützentitel. Zahlen, die Trainern nicht verborgen bleiben dürfen. Zu groß ist das Gescharre um hoffnungsvolle Nachwuchstalente – gerade im Sturmbereich. Und so hatte auch Stefan Krämer im Sommer dieses Jahres längst von dem jungen Torjäger aus Berlin gehört, bevor Kiprit auch in den Fokus des Krefelder Fußball-Drittligisten geriet. „Solche Stürmer muss man natürlich auch ein Stück weit auf dem Schirm haben in unserem Geschäft“, sagt der Cheftrainer des KFC.

3. Liga könnte Sprungbrett
für die Bundesliga sein

Kiprit kam, auch weil er bei Hertha BSC keine Chance auf einen Platz im Bundesligakader sah. „Das hat damals einfach noch nicht geklappt. Ich habe die 3. Liga dann auch als Sprungbrett angesehen“, erklärt der 21-Jährige seinen Wechsel von der Spree an den Rhein. Ein Geschäft, das sich auszuzahlen scheint. Als Ergänzung zum Sturmduo Osayamen Osawe und Adriano Grimaldi geplant, musste Kiprit bereits früh in der Saison als Soforthelfer fungieren. Ganze sechs Minuten benötigte Kiprit am ersten Spieltag um zu zeigen, wie wertvoll er für das Krämer-Team sein kann. Sein Anschlusstreffer zum 1:2 in Ingolstadt belebte das Spiel der Krefelder.

In der Folge war der junge Stoßstürmer auch gegen Bayern II, Zwickau und Duisburg mit Toren erfolgreich. Vier Treffer bei gerade einmal sechs Einsätzen. Eine Quote wie aus A-Junioren-Zeiten. „Ein Stürmer lebt von Toren, dementsprechend froh war ich natürlich mit meinem Einstand“, sagt Kiprit. Was folgte, war ein Stück weit von seinem Trainer vorhergesehen worden. Die Torerfolgsquote war nicht zu halten. Kiprit rieb sich in weiteren elf Spielen durch seine laufintensive Spielweise enorm auf, konnte aber keinen weiteren Treffer erzielen. „Das nervt, aber ich bin überzeugt, dass ich für meine harte Arbeit fürs Team auch irgendwann wieder belohnt werde. Ich blicke nur nach vorne.“

Am Ende der noch langen Saison sollen es dann aber doch bitte mindestens zehn Tore sein, lässt sich der gebürtige Berliner entlocken, dessen Zielsetzung klar ist: „Ich will es soweit wie möglich nach oben schaffen.“ Hertha BSC hat sich zumindest eine Rückkaufoption für das Talent gesichert. Dass der KFC ein Sprungbrett sein kann, zeigt unter anderem die Entwicklung von Jean-Manuel Mbom, der in der aktuellen Saison zum Stammpersonal des Bundesligakaders des SV Werder Bremen wurde und im Jahr davor noch in der 3. Liga spielte.

Die 3. Liga, so sagt es Kiprit selbst, würde ihn in seiner fußballerischen Entwicklung enorm voran bringen. „Hier wird ja selten wirklich feiner Fußball gespielt. Dafür geht es in jedem Spiel um Laufstärke, Leidenschaft und Wille.“ Dinge, die dem viermaligen U 21-Nationalspieler der Türkei liegen. Nach seinem Verständnis müsse ein Stürmer heutzutage immer auch defensiv fürs Team arbeiten, da der Erfolg der Mannschaft laut Kiprit über allem stehe.

Längst dürften Vereine aus der 2. Bundesliga auf den Stürmer ein Auge geworfen haben, der sich beim KFC „beweisen will“. „Als junger Spieler ist es wichtig, regelmäßig Spielzeiten zu bekommen. Und ich bin zum KFC gekommen, um mich hier durchzusetzen.“ Nach dem erneuten Ausfall von Osayamen Osawe – er wird bis April fehlen – dürfte Kiprit mit Adriano Grimaldi um den Platz im Sturmzentrum kämpfen.

Doch was ist noch drin in der Saison 2020/21 mit dem KFC? „Die Liga ist sehr eng, jede Mannschaft muss hart für die Punkte arbeiten. Wir werden alles dafür tun, erfolgreich zu sein.“