Regionalliga KFC sehnt gegen Schalke zweiten Saisonsieg herbei
Die Blamage von Dienstagabend hat bei Fußball-Regionalligist KFC Uerdingen für die erwartungsgemäßen Nachgespräche gesorgt.
„Wir haben uns lange unterhalten“, berichtete Trainer Alexander Voigt am Donnerstag: „Dann haben wir zwangsläufig einen Haken daran gemacht.“ Da war die 0:1-Niederlage im Niederrheinpokal gegen den mittelprächtigen Landesligisten Blau-Weiß Dingden erst knapp eineinhalb Tage alt. Der 43 Jahre alte Trainer des Regionalliga-Schlusslichtes beließ es diesmal nicht bei einem Vortrag über die Mängel der Arbeit, er redete nicht bloß auf die versammelte Mannschaft ein, sondern hörte sich auch Stimmen und Meinungen aus dem Team selbst an. „Ich habe mal etwas tiefer gegraben, wollte etwas aus der Mannschaft dazu hören“, erzählt Voigt.
Es mangelt an der
nötigen Sicherheit
Eine „große Enttäuschung“ war dieses 0:1 nicht nur für ihn. Die Chance auf große Duelle vor großer Kulisse mit Rivalen wie Klassenkonkurrent Wuppertaler SV oder Drittligist MSV Duisburg, ganz zu schweigen von der Möglichkeit auf den Einzug in den DFB-Pokal wie zuletzt 2019, als es in der ersten Runde gegen die Bundesliga-Großmacht Borussia Dortmund ging, ist verflogen. Und Sicherheit dürfte sich seine Mannschaft im Nebel von Hamminkeln am Dienstagabend auch nicht geholt haben. Ein paar Torschüsse ja, aber kein Treffer gegen den zwei Klassen tieferen Gegner. Das kann die Zweifel an der eigenen Stärke eher befeuern als sie zu zerstreuen.
Für die nächste Aufgabe am Freitagabend, wenn der KFC im ehemaligen Gelsenkirchener Parkstadion gegen die Zweite des FC Schalke 04 spielt, hat Voigt jedenfalls die Messlatte sehr hoch gehängt. „Ich will, dass die Mannschaft läuferisch und kämpferisch alles raushaut.“ Der KFC-Trainer bemühte die alte Formel im Abstiegskampf: laufen, kratzen, beißen. In dieser Manier solle sein Team der Schalker Reserve entgegentreten, die nach 17 Spielen als Tabellen-15. in Abstiegsgefahr schwebt. „Der Gegner befindet sich in einer schlechten Phase“, hat Voigt festgestellt. Dies gelte es zu nutzen, doch könne man eine U23-Auswahl im Vorfeld nie gänzlich einschätzen. Der Austausch zwischen erster und zweiter Mannschaft bleibt für Außenstehende immer ein Rätsel, bis der gedruckte Spielberichtsbogen schließlich vor Anpfiff ausgeteilt wird. „Wir müssen sie in die Zweikämpfe zwingen“, lautet daher die Forderung Voigts.
Veränderungen in der Startelf kündigte er an. Wie viele Spieler davon betroffen sind, ließ der frühere Verteidiger des 1. FC Köln aber erwartungsgemäß offen. Für den Angriff fehlen dem 43-Jährigen ohnehin die Alternativen. Der Japaner Shun Terada ist derzeit ein Alleinunterhalter, nach seiner späten Ankunft in Uerdingen im September hat er jedoch immer noch Trainingsrückstand. Abdul Fesenmeyer ist nach wie vor nicht fit. „Mit seiner Schnelligkeit wäre er für uns Gold wert“, sagt Alexander Voigt. Charles Atsina, der Routinier im Team, setzt weiterhin mit Schulterproblemen aus, ist seit zwei Wochen ohne Training.
Widerstand leisten und Zweikämpfe suchen
Voigt will Offensivzweikämpfe sehen. Es müsse darum gehen, sich durchzusetzen und die junge U23 der Schalker auch ein wenig zu nerven. Seine Mannschaft, so kann man die neue Ansage verstehen, müsse sich jetzt noch mehr auf Abstiegskampf einlassen, über 90 Minuten Widerstand leisten und Zweikämpfe suchen. 45 ordentliche Minuten gegen Preußen Münster reichten da nicht aus. „Defensiv sieht es ganz ordentlich aus. Aber das ist die Basis. Über diese Schiene müssen wir kommen“, so Voigt. Seit sieben Spielen warten die Uerdinger mittlerweile auf den zweiten Saisonsieg in der Liga.