Vor Spiel in Mannheim Krämer muss ohne Bittroff und Evina planen

Krefeld · Sehr ruhig ging es im Lager des Fußball-Drittligisten KFC Uerdingen in den zurückliegenden Wochen zu. Im Streit der Liga hielten sich die Uerdinger bedächtig zurück. Ohne große Worte sprachen sie sich für eine Fortsetzung aus.

Letzte Vorbereitungen beim KFC vor dem erneuten Start in der 3. Liga.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Trainer Stefan Krämer verbrachte mit seiner Mannschaft die letzten Tage der Vorbereitung im Quarantäne-Hotel in der Klosterpforte in Westfalen und setzte Reizpunkte: Vor allem das Zweikampfverhalten stand nach wochenlanger Isolation und Gruppentraining im Vordergrund. Am Freitagnachmittag geht es mit dem Bus in Richtung Mannheim. Dort feierte der KFC im Mai 2018 den Aufstieg in die 3. Liga – nach einem Spielabbruch wegen Ausschreitungen im Fanblock der Gastgeber. Ganz andere Zeiten als heute.

Voraussetzungen

„Mit dem Zustand der Mannschaft bin ich zufrieden“, sagt Krämer, zwei Tage vor dem Anpfiff am Samstag (14 Uhr) im Carl-Benz-Stadion. „Keine Mannschaft wird nach den vergangenen Wochen bei 100 Prozent sein“, ist Krämer sicher. Die Einschätzung des Gegners fällt schwer. „Es wird eine Lotterie. Wir müssen uns mit dem eigenen Spiel beschäftigen, auf viele Dinge im Spiel reagieren können“, sagt er.

Personal

Rechtsverteidiger Alexander Bittroff und Offensivmann Franck Evina sind noch wegen der fünften Gelben Karte gesperrt. Rijad Kobiljar leidet an einer Zerrung im Oberschenkel. Edvinas Girdvainis hat Probleme am Sprunggelenk.

Im Fokus

Es wird ein später Einstand für Stefan Krämer, der schon am Freitag, 13. März, für den KFC an der Seitenlinie stehen sollte. Dann kam die Pause. Ob er der Mannschaft dennoch einen neuen Schwung verpassen kann, wird man am Samstag sehen.

Waldhof Mannheim

Zu den Wortführern im wochenlangen Drittliga-Streit gehörte auch immer die Stimme von Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp. Der sofortige Abbruch der Saison war das Ziel des Tabellenzweiten, der moralische Gründe voranstellte, wohl aber mit mindestens einem Auge wohl auch auf die Konsequenzen schielte: ein Aufstieg am grünen Tisch. Mit der Faust in der Tasche dürften die Mannheimer am Samstag ins Spiel gehen. Unter der Woche schickten sie dem Deutschen Fußball-Bund sogar noch eine Rechnung über 79 000 Euro wegen der Corona-Maßnahmen. Der Verband aber reagierte nicht. Wer hat die Kosten zu tragen? Beide Seiten sehen die Verantwortung beim Anderen.

Voraussetzungen

„Es war schwer, diese acht Wochen zu überbrücken, aber wir nehmen das an und freuen uns, dass wieder gespielt wird“, sagte Waldhof-Trainer Bernhard Trares, der klar mit dem Wiederanpfiff am Wochenende hadert: „Es ist nach der turbulenten Zeit kein fairer Wettbewerb. Wir wollen das aber ausblenden und nehmen den Kampf an.“

Personal

Trares wird am Samstag am ersten Geisterspieltag der 3. Liga auf mehrere Spieler verzichten müssen. Marcel Seegert ist gesperrt. Die Langzeitverletzten Dorian Diring, Jesse Weißenfels und Raffael Korte stehen noch nicht zur Verfügung.

Im Fokus

Wie wird der SV Waldhof aus der Zwangspause kommen? Kapitän Kevin Conrad ist sich da nicht so sicher: „Es ist schwer einzuschätzen, ob wir gewappnet sind. Dafür war die Pause sehr lang.“ Trainer Bernhard Trares hat aber auch den Einstand seines Gegenübers Stefan Krämer im Blick und sagt über Uerdingen: „Es wird sich bei ihnen Einiges geändert haben. Der Kader ist fantastisch besetzt.“