Fußball KFC: Vollath kehrt ins Tor zurück
Krefeld · Der 29-Jährige ist wieder fit und sagt vor der Reise nach Rostock: „Ich will jede Partie spielen und gewinnen.“
Es ist viel passiert, seit René Vollath das Tor beim KFC Uerdingen notgedrungen am 8. März räumen musste. In der 42. Minute wurde der Stammtorhüter der Krefelder gestützt vom Feld geführt. Bei einer Rettungsaktion hatte sich der 29-Jährige das Innenband im Knie gerissen. Der KFC fiel mit der damaligen Niederlage gegen den Karlsruher SC weiter zurück, der Aufstieg war kein Thema mehr, eine Woche später musste Trainer Norbert Meier gehen. Der Negativlauf ging weiter, Interimstrainer Frank Heinemann rief alsbald den Abstiegskampf aus.
Acht Wochen ist die Verletzung jetzt her. Zwei Monate, in denen Vollath aber immer eines im Blick hatte: Die schnelle Rückkehr ins Tor. Und es sieht so aus, als würde sein Wunsch schon am Samstag beim Auswärtsspiel bei Hansa Rostock in Erfüllung gehen. Das deutete Trainer Heiko Vogel am Donnerstag an: „Er ist wieder dabei. Es freut mich. Er tut uns gut.“
Der Torwart musste nicht
am Knie operiert werden
Eine Operation am Knie war bei Vollath nicht unternommen worden. Der Spieler entschied sich gegen einen Eingriff. Die Prognosen sahen für ihn jedoch eine Zwangspause von bis zu zwölf Wochen vor. Das hätte das Saisonaus bedeutet. Doch der KFC-Stammtorhüter, den Robin Benz in den zurückliegenden Wochen ordentlich vertreten hatte, wollte schnell zurück auf den Platz und arbeitete hart an seiner Rückkehr.
Der als Stellvertreter im Januar dazu geholte Robin Udegbe ist dagegen noch nicht so weit, dass er für den Ernstfall in Frage kommt. Vollath: „Ich bin fit. Ich habe schon letzte Woche Teile des Mannschaftstrainings mitgemacht. Ich bin nicht gehandicapt. Ich habe keine Schmerzen mehr.“
Mit Eifer sei er in der Reha zu Werke gegangen, er wollte die Saison für sich noch nicht abschenken: „Ich habe dafür viel geschuftet, habe acht Wochen lang alles Mögliche dafür getan. Ich hätte mich auch zurücklehnen können und die zwölf Wochen als Prognose akzeptieren können. Ich will jede einzelne Partie spielen und gewinnen. Das ist mein Antrieb. Ich habe Bock auf Fußball“, sagt der Keeper unserer Redaktion.
Vollath ist ein Mann der klaren Worte und der schonungslosen Analyse, wenn es diese erfordert. Er legt den Finger in die Wunde, auch in die eigene, wenn es sein muss. Selbstkritik übt er unaufgefordert. Als ihm in dieser Saison in der einen oder anderen Szene ein Fauxpas passiert war, versuchte er im Anschluss des Spiels gar nicht erst, die Schuld woanders zu suchen. Er tauchte nicht ab, er stellte sich der Verantwortung. Er spricht die Dinge an, auch auf dem Platz.
Trainer Heiko Vogel setzt auf seinen „Kommunikator“
Trainer Heiko Vogel sagt: „Er ist ein Kommunikator. Er dirigiert von hinten. Er hat das Spiel vor sich. Man nimmt ihn wahr. Zudem ist er ein mitspielender Torwart. Es gibt mehrere Qualifikationen, die er auf sich vereint.“ Und das wird Vollath auch im kommenden Jahr. Sein Vertrag, ursprünglich bis 2019 datiert, hat sich durch den Aufstieg automatisch um ein Jahr bis Sommer 2020 verlängert.
Vollath will in diesen letzten Wochen der Saison noch etwas reißen, er will sich noch einmal präsentieren. Und er will gewinnen, auch wenn es in der 3. Liga für die Uerdinger quasi nur noch um eine Platzierung geht, ausgenommen das wichtige Endspiel im Niederrheinpokal beim Wuppertaler SV am Samstag, 25. Mai (Anstoß um 16.15 Uhr). Und da wäre ja auch noch Robin Udegbe, der nach seiner auskurierten Schulterverletzung bald auch seine Visitenkarte bei Trainer Heiko Vogel einreichen wird.