Lakis im Interview: „Spieler können Idole werden“
KFC-Boss Lakis spricht über die Bedeutung des möglichen Aufstiegs und die Zukunft.
Krefeld. Noch vier Tage, dann fällt die Entscheidung im Titelkampf der Fußball-Niederrheinliga. Am Sonntag will der KFC den ersten Aufstieg seit 17 Jahren (1994 gelang der Sprung in die 1. Bundesliga) feiern.
Voraussetzung dafür ist ein Sieg beim Wuppertaler SV II. Über drei Jahre haben sich Fans, Verantwortliche und Vereinsboss Lakis nach diesem Moment gesehnt, nun kann der große sportliche Erfolg Realität werden. Die WZ sprach mit dem KFC-Präsidenten.
WZ: Herr Lakis, was bedeutet Ihnen dieses Finale?
Lakis: Die Vorfreude steigt. Ich hatte schon einige Male in den vergangenen Wochen eine Gänsehaut. Seit drei Jahren arbeiten wir auf dieses Ziel hin. Jetzt stehen wir kurz davor.
Wir können Geschichte schreiben. Die Spieler können Idole der jüngeren KFC-Historie werden. Ich bin überzeugt, dass wir uns die Punkte in Wuppertal holen werden. Die Mannschaft hat den Charakter und den Willen, es zu packen.
WZ: Im Fernduell spielt der Kontrahent Turu Düsseldorf ausgerechnet beim VfR Fischeln. Lassen Sie sich über den Spielstand unterrichten?
Lakis: Wir sind gut vernetzt. Ich stehe ständig mit VfR-Boss Thomas Schlösser in Kontakt.
WZ: Fischeln will Nachbarschaftshilfe leisten. Gibt es dann auch eine Belohnung?
Lakis: (schmunzelt) Dann gibt es Bier von uns. Fischeln wird ohnehin alles geben. Es wäre auch für den VfR ein riesiger Imagegewinn, wenn sie uns Schützenhilfe leisten könnten. Falls wir den Aufstieg schaffen, ist der VfR natürlich auch zu unserer Meisterfeier eingeladen.
WZ: Wo soll die Feier steigen?
Lakis: Definitiv an der Grotenburg. Es wird ohnehin am Sonntag eine Saisonabschlussfeier geben. Alle Krefelder sind herzlich eingeladen.
WZ: Welchen Impuls erhoffen Sie sich von einem möglichen Aufstieg?
Lakis: Wir haben hier drei Jahre sehr gute Aufbauarbeit geleistet. Bis auf den sportlichen Erfolg haben wir bislang viel erreicht. Ich appelliere an die Krefelder Wirtschaft, uns zu unterstützen.
Der KFC ist im Aufwärtstrend. Das sieht man auch am Zuschauerinteresse. Die Leute kommen gerne weiter. Falls wir den Aufstieg schaffen, rechnen wir mit 2000 bis 2500 Zuschauern im Durchschnitt. Das wäre auch für die NRW-Liga viel.
WZ: Auf der Jahreshauptversammlung wurde ein Verlust von etwa 330 000 Euro für das Geschäftsjahr 2010 vermeldet. Das ist für einen Klub wie den KFC sehr viel Geld. Wie kam es zu diesem Fehlbetrag?
Lakis: Das ist richtig. Aber man muss bedenken, dass es sich um das Kalenderjahr 2010 handelt. In der Rückrunde der vergangenen Saison haben wir mit aller Macht versucht, den Aufstieg noch zu schaffen und viel investiert. Zudem hatten wir der Saison 2009/2010 drei Trainer. Das wird Folgen haben.
WZ: Welche denn?
Lakis: Wie es in ihrer Zeitung ja schon zu lesen war, wird der Etat ab dem Sommer reduziert. Wir wollen dann mehr konsolidieren. Kosten werden runtergefahren. Aber vor allem auf der Einnahmenseite muss mehr passieren.
Wir müssen mehr Sponsoren gewinnen. Auch daher wäre ein Aufstieg sehr wichtig. Wichtig ist aber auch, dass wir uns mehr um die Nachwuchsarbeit kümmern. Wir werden wieder bei Null anfangen. Ziel ist es langfristig, die A-und B-Jugend wieder in die Bundesliga zu führen.
WZ: Würden Sie im Falle des Aufstiegs den Einspruch gegen das Verbandsurteil im Fall des Spiels in Ratingen zurückziehen?
Lakis: Nein. Wir ziehen das durch. Das hat für uns mit Gerechtigkeit zu tun. Wir fühlen uns unfair behandelt. Nur deshalb haben wir Einspruch eingelegt.
WZ: Wann werden Sie die Vertragsgespräche weiter führen?
Lakis: Unsere volle Aufmerksamkeit gilt jetzt dem Spiel beim WSV. Danach werden wir uns um die Verträge kümmern.
WZ: Was passiert, wenn der KFC den Aufstieg nicht schafft?
Lakis: Wir wären alle sehr geknickt. Dennoch haben wir eine super Saison gespielt. Wir haben alles gegeben.
WZ: Und was ist mit Ihnen?
Lakis: Ich würde dem Verein treu bleiben. In welcher Funktion ich dem Klub zur Seite stehe, das wird man dann sehen.