KFC Uerdingen Mehr Geld für den KFC Uerdingen: Der Kampf um Investoren

Mit der Gründung einer Fußball GmbH soll mehr Geld in die Mannschaft investiert werden. Vereinspräsident Ponomarev sagt, er sei bereit, seinen Teil zu leisten, um den KFC zurück in die 2. Liga zu führen.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Die Abstimmung über die Ausgliederung der ersten Mannschaft des Fußball-Regionalligisten KFC Uerdingen zog sich am Montagabend hin. Bis weit nach 21 Uhr war noch keine Entscheidung getroffen.

Nur allmählich füllte sich vor 19 Uhr der Saal im Fischelner Burghof Gietz. Im Biergarten vor der Tür nehmen die Mitglieder des Clubs noch ein Kaltgetränk. Nach und nach kommen sie zu dieser bedeutenden Weichenstellung zusammen. Kurz nach 19 Uhr, als die Versammlung zur Ausglieder der ersten Mannschaft in eine Kapitalgesellschaft beginnt, sind dann doch 130 Mitglieder erschienen. Nicht unbedingt viel.

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Vereinspräsident Mikhail Ponomarev beruhigt schon einmal die Anwesenden: „Egal, welche Entscheidung es geben wird, der KFC bleibt am Leben. Wir haben Ziele. Wir spielen weiter.“ Der Antrag eines Mitglieds auf Verschiebung der Abstimmung wird mit großer Mehrheit abgelehnt. Ponomarev nannte noch einmal die Gründe für eine angestrebte Ausgliederung: die Mitgliedsbeiträge allein seien nicht ausreichend, das Sponsoring ausbaufähig, die Rechtsform e.V. für Investoren nicht interessant, eine GmbH entwickle den Profifußball.

Der Moskauer rechnete vor, dass man durch Zuschauer, Sponsoring und Mitgliedsbeiträgen über eine Saison nur bis zu 600 000 Euro erwirtschaften könne: „Eine Ausgliederung ist eine Chance für Investoren“, sagte er. Er hoffe, dass er nach einer Ausgliederung mit dem Modell Profifußball mehr Sponsoren an den KFC binden könne. Der Präsident sprach von „strategischen Partnern“, die er sich wünsche, die zusammen mit dem KFC „wachsen wollen.“ Ponomarev: „Ich bin bereit, meinen Teil zu leisten, um den KFC in den nächsten Jahren zurück in die 2. Liga zu führen. Wenn niemand mitmacht, dann auch alleine.“

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Die Vorstände Nikolas Weinhart und Frank Strüver würden nach einer Ausgliederung Geschäftsführer der KFC Uerdingen 05 Fußball GmbH. Investoren dürfen gemäß der DFB-Regel 50+1 niemals die Stimmenmehrheit in der GmbH gegenüber dem Verein haben.

Was die Causa Lakis angeht — er fordert die Rückzahlung seiner angeblichen Darlehen in Höhe von zwei Millionen Euro — , sagt Steuerberater Heinze: „Es wurden keine Belege vorgelegt. Ich kann diese genannten Zahlen in den Büchern daher nicht erkennen.“ Ponomarev wies die Forderung Lakis’ zurück: „Wir haben seine Verträge nicht vorliegen. Warum bringt er uns denn nicht einfach die Papiere? Ich verstehe das nicht.“

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Es folgt die Fragerunde. Dabei ging es auch darum, wie der Verein künftig Darlehen an den Investor Ponomarev zurückbezahlen könnte. Der Präsident verwies darauf: wenn die Gmbh Gewinne mache, dann ja auch der Verein, der 50+1-Anteile an der Gesellschaft halte.