Urteil Nach Fahnenstock-Wurf: Geldstrafe für Fan von Rot-Weiß Essen

24-Jähriger warf im Spiel seines Teams beim KFC Uerdingen Fahnenstock aufs Spielfeld.

Krefeld. Die Richterin wollte das Verfahren unter Erteilung von Auflagen einstellen. Der Staatsanwalt stimmte dem nicht zu, er sah die Unschuld des Angeklagten K. als erwiesen an und forderte deshalb einen Freispruch — wie auch die Verteidigung. Am Ende sprach die Richterin des Krefelder Amtsgerichts eine geringe Geldstrafe von 100 Euro aus. Dies war der kuriose Abschluss eines eigentlich glasklaren Falles vor dem Krefelder Amtsgericht.

Der Angeklagte, ein 24-Jähriger Fußballfan von Rot-Weiß Essen, hatte vollumständlich gestanden, beim Auswärtsspiel seiner Mannschaft beim KFC Uerdingen am 9. November des vergangenen Jahres ein Teilstück eines Fahnenstocks kurz vor Spielschluss Richtung Spielfeld geworfen zu haben.

„Zuvor hatte eine falsche Schiedsrichterentscheidung mich und andere Fans in Rage versetzt. Ich war wütend und warf mit dem Rücken zum Rasen stehend den Fahnenstock aufs Spielfeld. Ich wollte niemanden verletzen, weiß aber, dass das nicht in Ordnung war“, sagte der Angeklagte. Der Fahnenstock landete unweit des Schiedsrichters und eines KFC—Spielers. Aufgezeichnet worden war die Szene von einer Polizeikamera.

Da weder die Richterin noch die Staatsanwaltschaft bei K. im Vorfeld des Wurfes eine Absicht zur Verletzung von Schiedsrichter oder Spielern erkannten, fiel das Urteil dementsprechend gering aus.