Neuer KFC-Trainer Uwe Weidemann: Eine Frage der Einstellung

Fussball: Der neue Trainer des Niederrheinligisten will die Mannschaft für die Liga neu einschwören.

Krefeld. Vor genau einem Jahr, am 12. November 2007, wurde Uwe Weidemann als Trainer des Tabellendritten der Regionalliga bei Fortuna Düsseldorf beurlaubt. Nur wenige Kilometer Luftlinie von der Schaltzentrale der Fortuna entfernt, tauchte der gebürtige Thüringer gestern als neuer Cheftrainer beim Fußball-Niederrheinligisten KFC Uerdingen wieder auf.

Bis Sommer 2010 ist der ehemalige Bundesligaprofi (102 Einsätze) nun der Coach an der Seitenlinie. Weidemann ist der vierte Übungsleiter in Diensten des KFC innerhalb der vergangenen zwölf Monate. KFC-Boss Lakis betonte, dass die Ursachen für den sportlichen Tiefflug "jetzt nicht mehr beim Trainer liegen können". Mit dem beurlaubten Trainer Richard Towa soll über eine Fortsetzung der Arbeit im Jugendbereich gesprochen werden. In welcher Funktion sei noch offen.

Bei seinem ersten Statement erklärte Weidemann, worin er das sportliche Problem sieht: "Wir müssen schauen, was die Gründe für die Krise sind. Es muss nicht immer Schuld des Trainers sein." Mit dieser Äußerung zielte er wohl auf die Einstellung des kickenden Personals auf dem Rasen. "Das darf einer Mannschaft eines solchen Traditionsvereins nicht passieren", sprach Weidemann den Uerdinger Fans wohl aus der Seele.

Der 45-Jährige will das Heimspiel gegen Union Solingen (morgen, 19.30 Uhr) dazu nutzen, die Mannschaft besser kennenzulernen. Bis dahin will sich Weidemann, der in Bottrop wohnt, die erfahrenen Spieler zur Brust nehmen und Einzelgespräche führen. Seine Philosophie: "Wir müssen in Heimspielen dominant auftreten und uns den Respekt zurückholen. Wenn es nötig ist, muss sich die Mannschaft zerreißen." Gestern Abend trainierte Weidemann das erste Mal mit der Mannschaft und führte Einzelgespräche mit den Führungsspielern.

Auch der neue Sportliche Leiter Ralf Kessen wurde vorgestellt. Seine Aufgabe wird es nach eigener Aussage nun sein, alle Akteure bis zur Winterpause zu beobachten und Spieler, die "nicht brennen", auszusortieren. Das Saisonziel Aufstieg ist für den Vorsitzenden Lakis aktuell "utopisch". Dennoch will der Klub die letzte Chance wahren und noch einmal alle Kräfte mobilisieren. "Wir haben eine bestimmte Verpflichtung gegenüber den Fans und Sponsoren", sagte Vize Norbert Kalwa.