Pascale Talarski: Der Lenker und Denker

Pascale Talarski agiert im Zentrum des Spiel — mit Ideen und Toren. Seine Stärke ist aber auch abhängig vom Vertrauen des Trainers.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Nicht einmal ein komplettes Spiel hat Pascale Talarski in dieser Saison auf dem Feld für den KFC Uerdingen zusammengerechnet verpasst. In 25 Spielen kommt der 23-Jährige auf 2175 Minuten, 75 Minuten mehr, und der Mittelfeldspieler des Oberliga-Spitzenreiters hätte jede Sekunde auf dem Platz gestanden — etwa so wie Torwart Maurice Schumacher.

Nur der Schlussmann kommt in dieser Statistik noch besser weg. Ansonsten ist Talarski so etwas wie ein guter, alter VW-Motor, von dem es früher hieß: Er läuft und läuft und läuft. Und dabei vollbringt der Offensivmann und Spielmacher auch noch gute bis besondere Taten. Elf Treffer hat Talarski bereits erzielt — am Sonntag etwa der Siegtreffer gegen Homberg, oder seine Vorlage beim 1:0 in Schonnebeck. Die Mannschaft vertraut auf die Ideen und Pässe des kleinen und quirligen Spielmachers aus Duisburg.

Er versteht es Freistöße auf einen bestimmten Punkt zu zirkeln, schießt sichere Elfmeter und ist ständige Anspielstation für seine Nebenleute. Trainer André Pawlak sagt: „Er spielt eine klasse Saison, mit entscheidenden Pässen in vielen Situationen. Seine Spielfreude, die er auf Schalke zwei Jahre nicht hatte, ist wieder zurück. Er braucht das Vertrauen des Trainers und der Mannschaft.“

Abseits des Feldes beschreibt der KFC-Coach seinen Schützling mit den Worten „ruhig, zurückhaltend und humorvoll.“ Ein „Straßenfußballer, sehr angenehm und mannschaftsdienlich“, der aber auf dem Platz auch mal zeitweise den Glauben an sich verliert, wenn eine Aktion nicht klappt. Niemand mit eisernem Selbstvertrauen.

Die Position hinter der Spitze, im Zentrum des Offensivspiels, soll der 23-Jährige auch im nächsten Jahr ausfüllen. Für die Regionalliga sieht Pawlak seinen Spieler, den er schon seit dessen Jugend beim MSV Duisburg kennt, auf jeden Fall geeignet. Er plant fest mit dem Taktgeber: „Wir werden für diese Position im Sommer keinen mehr dazu holen. Er kann in der Regionalliga spielen.“ Und da wäre ja auch noch ein Charles Takyi, der diese Stelle auch besetzen könnte und den Pawlak ebenso als „sehr wichtig“ beschreibt. Noch ist Talarski nicht an der Grenze seiner Möglichkeiten angelangt. Pawlak sagt zu den Punkten, in denen der Uerdinger Spielgestalter noch Verbesserungspotenzial hat: „Er kann noch schneller werden und noch zielstrebiger zum Tor gehen. Für die Regionalliga müsste er wohl auch körperlich noch etwas zulegen, etwas rammiger werden. Wir würden aber ohnehin das Trainingspensum erhöhen. Dann kommt das automatisch.“