Polizeieinsatz nach Stadionrandale: Lakis will Strafanzeige erstatten
KFC-Präsident wird in Ratingen mit Pfefferspray attackiert. Ein Youtube-Video zeigt, die aufgeheizte Stimmung auf der Tribüne.
Krefeld. Der Polizeieinsatz auf dem Fußballplatz von Germania Ratingen wird ein Nachspiel haben: KFC-Präsident Lakis hat angekündigt, gegen den Polizeibeamten Strafanzeige zu erstatten, der ihm aus nächster Nähe Pfefferspray in die Augen gesprüht hat, so dass er vom Notarzt behandelt werden musste. Dabei wollten Lakis und Mannschaftsarzt Herbert Steinhauer im Fanblock nur schlichten.
Aber auch neutrale Besucher des Spiels, das wegen Randale in der 73. Minute beim Stand von 2:1 für Germania abgebrochen wurde, waren vom Polizeieinsatz befremdet. Augenscheinlich Düsseldorfer „Fans“ hatten an der Bande gerappelt und ein Bengalo gezündet. Es kam zu einem Gerangel zwischen relativ kleinen Gruppen.
Die Polizei griff mit Schlagstöcken und Reizgas ein. KFC-Fans griffen daraufhin zu Fahnenstöcken. Zunächst waren 25 Beamte im Einsatz, binnen kurzer Zeit waren es 80. „Wahllos“, so ein Augenzeuge, sei das Reizgas im Fanblock eingesetzt worden.
Menschen lagen am Boden, da war das Spiel immer noch nicht unterbrochen. Ein Polizeihund ohne Maulkorb wütete und biss sogar einen Polizeibeamten. In der Pressemitteilung der Ratinger Polizei ist später von einem schwer verletzten Besucher, einem schwer und einem leicht verletzten Beamten die Rede.
Der Stadionsprecher wollte beschwichtigen, sorgte mit seiner Durchsage an die KFC-Anhänger aber eher für das Gegenteil: „Jetzt beruhigt euch mal, es ist doch nur ein Fußballspiel.“
Insgesamt 14 Personen sollen am Samstagabend verletzt worden sein. Etwa die Hälfte der 600 Besucher dieses Spiels waren aus Krefeld angereist. KFC-Sicherheitsbeauftragter Christoph Lenz: „Der Pfeffersprayeinsatz ist nicht nachzuvollziehen“.
Ein Video auf der Plattform Youtube zeigt die aufgeheizte Stimmung auf der Tribüne. Es ist zu sehen, wie die Polizei Reizgas einsetzt. Davon wird ein Polizeihund getroffen und beißt einen Beamten in die Hand.