Fußball Krämer-Rauswurf versetzt die KFC-Welt in Wallung - Neururer meldet sich
Krefeld · Co-Trainer Stefan Reisinger soll das Team in Meppen betreuen. Die Spieler bedanken sich beim Ex-Trainer. Derweil gibt es zahlreiche Spekulationen zu einem möglichen Nachfolger. Ein erfahrener Trainer bringt sich bei Facebook selbst ins Gespräch.
Keine Aussagen, kein Training. Nach dem Trainerbeben vom Montag ist es ruhig geworden beim KFC Uerdingen. Die Mannschaft trainierte wie bereits vorab geplant am Dienstag nicht. Der Verein äußerte sich wie angekündigt auch nicht zu den zahlreichen Spekulationen, die sich rund um die Nachfolge von Stefan Krämer seit der Verkündung des Rauswurfes ergeben haben.
Entlassung spaltet
die Fanszene des KFC
Stefan Effenberg, Mirko Slomka, Ilja Gruev, Pavel Dotchev: Die Liste der verfügbaren und möglichen Trainerkandidaten ist lang. Spekuliert wird viel. Gerade in den Sozialen Netzwerken hat die Entlassung von Krämer hohe Wellen geschlagen. Die Fanszene des KFC ist gespalten ob des Rauswurfs. Während viele Anhänger der Blau-Roten dem Trainer noch mehr Zeit eingeräumt hätten, um das Team wieder auf Aufstiegskurs zu bringen, gibt es auch Verständnis für die Entlassung. „Es gab kein Spiel unter Krämer, in der die Mannschaft überzeugt hat“, ist sich ein KFC-Fan sicher. „Absolut richtige Entscheidung! Seit Spieltag eins kein erkennbares System und dabei viele Punkte geholt ohne zu wissen wie! Für mich schon viel zu spät. Danke für die Zeit als Trainer und für den Aufstieg!“
Für andere ist die Ausbootung des 51-Jährigen so nicht mehr hinnehmbar. „Ganz ehrlich, das ist einfach nur noch durchgeknallt. Erfolg um jeden Preis. Das macht keinen Spaß mehr.“ Oder: „Dieser Weg, den wir da eingeschlagen haben, gefällt mir immer weniger. Das Ziel war mal auf vier Jahre ausgelegt in Liga zwei zu kommen und jetzt wird der Aufstiegstrainer als Viertplatzierter entlassen?“ Auch die Mannschaft des KFC wartet gespannt auf den Neuen an der Seitenlinie, der das Team der Blau-Roten in den kommenden Wochen und Monaten betreuen soll.
Für die Profis des KFC Uerdingen ist eine Trainerentlassung trotz sportlich guter Aussichten auf einen Aufstiegsplatz spätestens seit der Ablösung von Trainer Michael Wiesinger nicht ungewohnt.
Großkreutz und Schorch bedanken sich bei Stefan Krämer
In den Sozialen Netzwerken melden sich einige KFC-Profis mit kurzen Statements zu Krämers Entlassung zu Wort. So schrieb beispielsweise Verteidiger Christopher Schorch: „Danke für alles Coach. Du hast tolle Arbeit gemacht und wir haben es einfach die letzten zwei Spiele verbockt! Ein großer Teil unserer Geschichte hast du geschrieben und warst für den Erfolg maßgeblich verantwortlich.“
Der ehemalige Spieler von Real Madrid schloss mit den Worten: „Es gibt nur einen Stefan Krämer.“ Auch Weltmeister Kevin Großkreutz bedankte sich bei Stefan Krämer „von ganzem Herzen für alles.“ Beim Verein selbst hüllt man sich weiter in Schweigen, wenn es um die Frage nach einem neuen Trainer geht. Hinter den Kulissen läuft die Suche nach einem Übungsleiter auf Hochtouren.
KFC-Boss Mikhail Ponomarev hat sich nach Informationen unserer Redaktion für das Duell am kommenden Samstag beim SV Meppen mit einer Übergangslösung angefreundet. So soll Co-Trainer Stefan Reisinger die Mannschaft in dem Auswärtsspiel betreuen. Ihm zur Seite soll KFC-Geschäftsführer Nikolas Weinhart stehen.
Die Variante ist jedoch nur eine Zwischenlösung. Denn laut den Statuten des DFB kann eine Mannschaft in der 3. Liga maximal 15 Tage von einem Cheftrainer betreut werden, der nicht im Besitz der notwendigen Lizenz (Fußballlehrer) ist. Reisinger ist seit dem 1. Juli 2017 als Assistenztrainer an der Grotenburg angestellt.
Einer, der über die nötige Lizenz verfügt, ist Peter Neururer. Der ehemalige Trainer des VfL Bochum, MSV Duisburg und Hannover 96 brachte sich selbst ins Gespräch. Verlinkt unter einen Bericht zur Entlassung von Stefan Krämer gab Neururer im Internet über seinen privaten Facebook-Account an, für die Aufgabe als neuer KFC-Übungsleiter zur Verfügung zu stehen.