Fußball KFC-Trainer Krämer hat die Qual der Wahl
Krefeld · Überangebot in der Innenverteidigung vor dem Start im Heimspiel gegen Würzburg.
Die Trainingsbedingungen sind schlecht in diesen Tagen beim KFC Uerdingen. Schnee bedeckt die Fußballfelder. Am Donnerstag zog der Drittligist sogar nach Düsseldorf um, nutzte einen beheizbaren Kunstrasenplatz der Fortuna. Am Samstag, einen Tag vor dem Heimspiel gegen die Würzburger Kickers, werden die Krefelder sogar in die Halle ausweichen, um die Körper dort für die anstehende Aufgabe auf Betriebstemperatur zu bekommen. Die Plätze sind weiter gesperrt.
Trainer Stefan Krämer sagt: „So etwas habe ich im Profifußball noch nicht erlebt.“ So musste der 51-Jährige in den Übungen unter der Woche Abstriche machen, Kompromisse eingehen. „Wir konnten nicht alles durchziehen. Das ist vor allem schade für die Neuen.“
Gemeint sind Roberto Rodriguez und Osayamen Osawe, die erst vor wenigen Tagen zur Mannschaft stießen. Der Schweizer Rodriguez, der vom FC Zürich gekommen war, wirkte am Montag beim Testspiel auf St. Pauli schon 20 Minuten mit, Osawe absolvierte am Samstag zuvor Kraft- und Sprintübungen mit dem Team. Doch mehrere gemeinsame Einheiten auf dem Großfeld kamen eben nicht zustande.
„Wir müssen überlegen, ob wir beide ins Augfgebot nehmen“
Als die Mannschaft am Donnerstag in Düsseldorf übte, war Rodriguez gerade zur sportmedizinischen Untersuchung. Offenbar sind beide Offensivspieler noch nicht in der nötigen Form. „Die Schweizer steigen später ins Training ein. Bei Osawe, der sich privat fit gehalten hat, müssen wir körperlich noch etwas draufpacken“, sagt Krämer vor dem gegen Würzburg: „Bei beiden Spielern müssen wir überlegen, ob wir sie ins Aufgebot nehmen. Sie werden uns im weiteren Saisonverlauf auf jeden Fall helfen.“
Das soll auch für den neuen Stürmer Adriano Grimaldi gelten. Der Zugang im Angriff hatte sich im Training seines Ex-Clubs 1860 München einen Syndesmosebandriss im Sprunggelenk zugezogen, absolviert seine Reha derzeit in München. Erst, wenn er wieder sportlich gesund ist, wird er nach Krefeld kommen. Krämer geht davon aus, dass Grimaldi noch zwischen acht bis zehn Wochen fehlen wird. Danach würde er ins Mannschaftstraining einsteigen.
Quartett mit Erb, Schorch, Maroh und Müller in Konkurrenz
Unterdessen plant der KFC-Trainer gegen Würzburg mit einer Viererkette in der Abwehr. Das heißt: Vier Innenverteidiger, darunter Kapitän Mario Erb sowie die früheren Bundesliga-erprobten Haudegen wie Christopher Schorch und Dominic Maroh, aber dann auch Reservist Robert Müller kämpfen um zwei Plätze in der Startelf. „Jeder hat gut gearbeitet“, sagt Trainer Krämer.
Eine Tendenz, wer seine zwei Favoriten auf die Posten sein könnten, gab er nicht preis. Bei engen Entscheidungen würden auch Erkenntnisse über den Gegner mit einfließen. Doch nicht nur auf dieser Position hat Krämer eine große Auswahl. Der Trainer sagt: „Solche Entscheidungen zu treffen, ist für mich nicht so schlimm. Wir haben große Ziele, jeder wird gebraucht. Es geht darum, Geduld zu haben. Jeder, der beim KFC spielt, weiß um die Konkurrenzsituation.“