KFC Uerdingen Salar muss sich bei Fans erklären
Nach dem 2:2 gegen den FC Kray beträgt der Abstand zum Abstiegsplatz nur noch einen Punkt.
Krefeld. Der Frust wird Woche für Woche größer. Der Abstand zum Abstiegsrang dafür stetig geringer. Drei Spieltage vor dem Saisonende ist der Punkt-Vorsprung von Fußball-Regionalligist KFC Uerdingen auf gerade einmal einen Zähler zusammengeschrumpft. Nach dem 2:2 (2:2) gegen den FC Kray musste Trainer Murat Salar deshalb in dieser Saison nach einem Heimspiel erstmals die eigene Anhängerschaft beruhigen. Eine Stunde dauerte die Unterredung mit den aufgebrachten Fans. „Unsere Fans sind das höchste Gut, das wir besitzen, deshalb habe ich mich nach dem Spiel gestellt“, sagte Salar. Dafür ließ der KFC—Trainer auch die Pressekonferenz sausen.
Ihn vertrat Co-Trainer Uwe Fecht, der nach dem fünften Unentschieden in der Grotenburg in Serie bemängelte, dass die Spieler die für den Kampf gegen den Abstieg nötigen Extrameter nicht absolviert hätten. „Natürlich sind wir mit dem Remis nicht zufrieden“, sagt Fecht, hielt kurz inne und schob zornig hinterher: „Wir haben gesagt, dass wir bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg kämpfen werden. Aktuell stehen wir noch über dem Strich.“
Die Frage ist jedoch, wie lange sich der KFC der aufholenden Konkurrenz noch erwehren kann. „Wir müssen unsere Spiele gewinnen, das steht außer Frage“, sagte Salar. Dass dazu gegen den Aufsteiger aus Kray nicht reichte, lag vor allem an defensiven Schwächen, die selbst das drittschlechteste Auswärtsteam der Liga zu zwei Toren nutzte.
Beim 0:1 durch Kamil Waldoch war zuvor Emre Yesilova an drei KFC—Spieler vorbeigezogen und hatte aus kurzer Distanz Torwart Robin Udegbe angeschossen. Den Abpraller versenkte Waldoch (9.). „Nach diesem unnötigen Gegentor haben wir eine gute Reaktion gezeigt“, sagte Salar.
Die Treffer von Kofi Schulz (18.) und Patrick Ellguth (28.) waren der Lohn für eine in dieser Phase mutig auftretende Mannschaft, die sich prompt durch eigene Unzulänglichkeiten bestrafte. Zwei Minuten nach dem Führungstreffer glich Willy Francois Aubameyang, Bruder von Borussia Dortmunds Pierre Emerick Aubameyang, nach einem Freistoß zum 2:2 (30.) aus. „In der zweiten Halbzeit hat uns dann die Kraft gefehlt nach der englischen Woche“, sagte Rico Weiler, der, ebenso wie Robin Udegbe, nach dem Spiel zu den Fans an den Zaun gegangen war. „Ich habe meine Meinung gesagt, wie andere auch“, so Weiler.
Während Spieler und Trainer versuchten, am Zaun die Wogen zu glätten, war die Vorstandsebene des KFC entweder gar nicht vor Ort, oder hatte genug gesehen. KFC—Boss Lakis weilte in Griechenland, Vize Mikhail Ponomarev hatte nach dem Schlusspfiff schnell den Weg aus dem Stadion gesucht und Geschäftsführer Thomas Schlecht trank im Business-Bereich ein Bier zur Frustbewältigung.