Uzun nach KFC-Debakel: „Gucken, was hinter uns passiert“

Uerdingens Emrah Uzun beschreibt die prekäre Situation.

Foto: Revierfoto

Krefeld. Weit nach Spielschluss schlich KFC-Stürmer Emrah Uzun aus der Kabine, immer noch nicht verstehend, was da in den 90 Minuten zuvor von seinem Team geboten wurde. Trotzdem stellte er sich den Fragen von WZ-Mitarbeiter Steffen Hoss.

Herr Uzun, wie kann man einen erneut so blutleeren Auftritt Ihrer Mannschaft erklären?

Uzun: Die Devise, hinten die Null zu halten, ist ganz klar nach hinten losgegangen. Und wir sind selber daran schuld. Der KFC und wir als Mannschaft sind in einer ganz schwierigen Situation. Wenn man ganz ehrlich ist, gucken wir nicht mehr nach vorne, sondern nur noch darauf, was hinter uns passiert.

Die Hilflosigkeit bei allen Beteiligten ist greifbar.

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Uzun: Die Situation ist traurig. Wir hoffen einfach, dass irgendwie die Wende kommt. Wir nehmen uns jeden Tag was vor. Entweder zu Null zu spielen oder Gas zu geben, aber die Verzweiflung sieht man jedem in der Mannschaft an. Ich versuche, die Mannschaft irgendwie mitzureißen. Ich bin von der Mentalität her ein Läufer, der kämpft. Auch wenn bei mir technisch nicht immer alles klappt, versuche ich meine Mitspieler anzustiften, Gas zu geben. Aber in dieser Situation kann ich den Jungs auch nur vor den Kopf gucken.

Ist der Effekt des Trainerwechsels nach dieser Niederlage bereits verpufft?

Uzun: Es heißt immer, dass ein Trainerwechsel die Spieler beflügelt. Dann nehmen wir uns soviel vor und reden und reden und liefern dann so eine Leistung ab, das ist absolut scheiße. Wir stehen viel zu offen und haben selbst enorme Probleme zum Abschluss zu kommen. Das ist ja nicht Real Madrid, sondern Sportfreunde Siegen. Da ist die Ursache ein Kopfproblem. Wir müssen uns jetzt an der Ehre packen. Mir ist das peinlich, und mir tut das sehr weh. Wir dürfen uns nicht so abschlachten lassen in den verbleibenden Spielen.