Erneut bricht der KFC in der zweiten Hälfte ein (mit Video)
Die Krefelder unterliegen gegen Borussia Mönchengladbach II mit 1:2 (1:0). Das Spiel gegen Bochum II am Dienstag ist fast ein Endspiel.
Krefeld. So laut, wie die Türen im Kabinentrakt des KFC Uerdingen nach dem Schlusspfiff gegen Borussia Mönchengladbach II knallten, konnte man meinen, der Abstieg aus der Fußball-Regionalliga steht bereits fest. In der Tat sieht es nach der 1:2-Pleite (nach 1:0-Führung) gegen die „Fohlen“ bei sechs Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz alles andere als gut aus für die Mannschaft von Trainer Eric van der Luer.
Dabei zeigten die Hausherren — wie so oft in den jüngsten Partien — eine gute erste Hälfte. Nach einem Schuss von Güngör Kaya staubte Kofi Yeboah Schulz sogar zur 1:0-Führung ab (16.). Doch was folgte, war mal wieder typisch für den KFC: Die Krefelder ließen die Gäste besser ins Spiel kommen, das Vertrauen ins eigene Können schwand merklich. Das zentrale Mittelfeld um Issa Issa und Kapitän Kosi Saka — beide ein Schatten ihrer selbst im Vergleich zur Vorsaison — enttäuschten vollkommen. Einzig Torhüter Robin Udegbe zeigte Normalform, rettete dreimal gegen den starken Pisano in höchster Not (45./57./58.).
Doch sich immer nur auf den Torhüter zu verlassen, klappt eben nicht immer. Der Ausgleich fiel zwangsläufig. Tim Rubink hatte im eigenen Strafraum den Ball mit der Hand berührt, Stang traf vom Elfmeterpunkt (68.). In der 73. Minute besiegelte ein Kopfball von Lenz nach einer Ecke das Schicksal der Hausherren. Danach kam vom KFC offensiv nichts mehr.
„Wir haben 25 Minuten guten Fußball gespielt. Danach hätten wir gieriger auf das zweite Tor sein müssen. Es ist eigentlich immer das gleiche: Wir spielen 30 oder 45 Minuten gut und bauen dann ab“, fand Benjamin Baltes später klare Worte. Turbulent wurde es nach dem Schlusspfiff: Als Teile der Fanszene lautstark den Rauswurf des Trainers forderten, quittierte van der Luer dies mit einem erhobenen Daumen. Die Stimmung kippte vollkommen, die Zuschauer bedachten die Spieler mit wütenden Pfiffen. „Ich glaube nicht an ein Zerwürfnis zwischen Fans und Mannschaft“, sagte Norman Jakubowski am Sonntag. Wohl wissend, dass es ohne Unterstützung von den Rängen noch schwerer wird, die Klasse bei den jetzt schon schlechten Aussichten noch zu halten. Ein Rauswurf von van der Luer steht aber derzeit noch nicht zur Debatte, auch wenn Präsident Lakis nach Spielschluss sagte: „Die Luft ist dünn und auch der Trainer weiß, dass der Druck groß ist.“
Die Devise kann deshalb nur lauten, endlich gegen den VfL Bochum II am Dienstag (19 Uhr, Lohrheidestadion) einen Dreier einzufahren. „Dienstag ist ein Endspiel und das müssen wir gewinnen“, sagte Benjamin Baltes.