KFC: Fehler sind hausgemacht
„Beim KFC gehen die Lichter aus“, „Chaos-Club KFC zerlegt sich selber“, „KFC steckt im Tabellenkeller fest“ — Aussagen wie diese gab es nach der 1:2-Niederlage des KFC gegen Borussia Mönchengladbach II viele.
Wieder einmal hatten die Spieler bewiesen, dass sie durchaus das Zeug für den Klassenerhalt haben. Das Problem: Die individuelle Klasse, über die viele KFC-Spieler verfügen, wird nicht über 90 Minuten abgerufen. Es kommen viele Kleinigkeiten zusammen, die letztlich den Unterschied zu Ungunsten der Krefelder machen. Sie alle können unter dem Oberbegriff „fehlende professionelle Strukturen“ zusammengefasst werden.
Eric van der Luer ist die einzige hauptamtliche Kraft beim KFC. Er kümmert sich nicht nur um die Vor- und Nachbereitung von Training und Spiel, sondern ist auch für das Scouting und die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, muss Entscheidungen in der Geschäftsstelle treffen oder Spieler außerhalb des Platzes betreuen. Jetzt stellt sich heraus: Mit allem gleichzeitig ist er überfordert. Er arbeitet zwar fast rund um die Uhr, hat in zwölf Monaten fast 60 000 Kilometer im Auto verbracht, aber er kann nicht überall sein, wo es brennt.
Unterschätzt wurden vor der Saison Dinge wie eine professionelle medizinische Betreuung der Spieler, umfangreiche Spielvor- und nachbereitung zum Beispiel durch Videoanalyse, optimale Trainingsbedingungen oder eine strategische Arbeit mit den Medien. Aufgaben, die ein hauptamtlicher Geschäftsstellen- oder sportlichen Leiter mitübernehmen könnte, den es beim KFC nicht gibt. Das führt dazu, dass eine permanente Unruhe herrscht, die irgendwann auch die Spieler erreicht und zu besagten kleinen Fehlern im Spiel führen. Deshalb würde auch ein Trainerwechsel nur bedingt etwas bringen. Eine andere Möglichkeit, um das Ruder doch noch herum zu reißen, gibt es ab einem bestimmten Punkt aber oft nicht.